Kommunale Wärmeplanung

"Die kommunale Wärmeplanung ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg zu einer klimaneutralen Stadt. Sie zielt darauf ab, den Energiebedarf und die CO2-Emissionen unserer Stadt zu reduzieren und gleichzeitig die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Wir müssen jetzt die Weichen stellen, um den kommenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen. Durch die Planung und Umsetzung nachhaltiger Wärmekonzepte tragen wir dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.", so Bürgermeister Holger Jung

Was ist die kommunale Wärmeplanung?

Die kommunale Wärmeplanung ist ein zentraler Baustein im städtischen Klimaschutz, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Sie beabsichtigt, die Wärmeversorgung in der Stadt effizienter, umweltfreundlicher und zukunftssicherer zu gestalten. Es handelt sich dabei um ein strategisches Planungsinstrument und einen Leitfaden für die zukünftige Wärmeversorgung.

Sie verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und beinhaltet eine umfangreiche Analyse des aktuellen Energiebedarfs für die Wärmeversorgung von Gebäuden sowie der vorhandenen Infrastrukturen. Darüber hinaus werden Potenziale für erneuerbare Energien wie beispielsweise Solarthermie, Biomasse oder Abwasserwärme identifiziert und maßgeschneiderte Lösungen entwickelt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Energieeffizienz in privaten und öffentlichen Gebäuden zu steigern. Auf Basis der Bestands- und Potenzialanalyse werden Szenarien für eine zukunftsfähige, effiziente und klimafreundliche Wärmeversorgung aller Gebäude auf dem Stadtgebiet entwickelt.

Die gesetzliche Grundlage der Kommunalen Wärmeplanung bildet derzeit das Wärmeplanungsgesetz der Bundesregierung, welches am 01. Januar 2024 in Kraft getreten ist. Demgemäß sollen alle Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern bis spätestens zum 30. Juni 2028 einen Wärmeplan aufweisen. Am 20.12.2024 ist das Landeswärmeplanungsgesetz NRW in Kraft getreten, sodass die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung eine Pflichtaufgabe für die Kommunen darstellt.

Ablauf der kommunalen Wärmeplanung

  • Frühjahr 2023: Förderantrag beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative über die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung für die Stadt Meckenheim
  • Sommer 2023: Bewilligung des Förderantrags (90% Förderquote)
  • Ende 2023: Öffentliche Ausschreibung der Planungsleistungen und Auftragsvergabe an das Fachbüro Tilia GmbH
  • Seit Anfang 2024: Erstellung der kommunalen Wärmeplanung
  • September 2024: Informationsveranstaltung für die Öffentlichkeit zur Bestands- und Potenzialanalyse
  • Februar 2025: Informationsveranstaltung für die Öffentlichkeit zu den Ergebnissen
  • Februar 2025: Abschluss und Veröffentlichung der kommunalen Wärmeplanung (Ratsbeschluss: 19.02.2025, siehe Beschlussvorlage V/2025/1779

Hinweis: Dieses Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) bis Mitte Januar 2025 gefördert. Vor dem Hintergrund des Inkrafttretens des Landeswärmeplanungsgesetzes (20.12.2024) wurde die Förderung widerrufen und die Kommunen erhalten einen Belastungsausgleich vom Land NRW.

Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung der Stadt Meckenheim

Häufig gestellte Fragen zur kommunalen Wärmeplanung

Wie funktioniert die kommunale Wärmeplanung?

Zunächst wird der aktuelle Wärmebedarf im gesamten Stadtgebiet erfasst. Dazu zählen Raumwärme, Warmwasserbereitung und Prozesswärme für die Industrie. Anschließend wird geprüft, wo durch gesteigerte Energieeffizienz oder energetische Sanierungen der Wärmebedarf verringert werden kann und welche regenerativen Energiequellen wie Geothermie, Solarthermie, industrielle Abwärme, Abwasser oder auch grüner Wasserstoff in Zukunft genutzt werden könnten. Darauf aufbauend wird dann ein Zielszenario für die klimaneutrale Wärmeversorgung der Stadt im Jahr 2045 entwickelt und es werden Maßnahmen aufgestellt, wie dieses Ziel sozialverträglich und kosteneffizient erreicht werden kann.

Werden nach Abschluss der Wärmplanung alle Gebäude in der Stadt mit Fernwärme angeschlossen?

Nein. Die kommunale Wärmeplanung bedeutet nicht, dass überall in der Stadt Fernwärmeleitungen verlegt werden. Vielmehr wird geprüft, in welchen Bereichen der Stadt der Einsatz von Fernwärme die wirtschaftlichste und sinnvollste klimaneutrale Wärmeversorgung ist, wo alternative Heizsysteme, wie z. B. Wärmepumpen eine bessere Lösung darstellen oder wo Quartiersnetze geschaffen werden können. Dabei stehen die Aspekte der langfristigen Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit der Wärmeversorgung für die Wirtschaft und alle Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund.

Wie informiert die Stadt über Fortschritte in der Kommunalen Wärmeplanung?

Ergänzend zu den Informationen, die Sie auf dieser Webseite erhalten, informiert die Stadt Meckenheim über die Presse sowie in den öffentlichen Sitzungen des Ausschusses für Klimaschutz und Umwelt über Neuigkeiten aus der kommunalen Wärmeplanungen. 

Wo kann ich mich allgemein zur energetischen Sanierung meines Hauses informieren?

In Fragen rund um die Energie- und Wärmeversorgung von Gebäuden oder auch zu Sanierungsmaßnahmen können sich Bürgerinnen und Bürger an die Energieagentur Rhein-Sieg wenden, in der auch die Stadt Meckenheim Mitglied ist: Energieagentur Rhein-Sieg e.V.

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