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Westnetz hat alle Ortsnetzstationen und Kabelverteilerschränke erstmals inspiziert
Kabelverteilerschränke erstmals inspiziert
- Nach Hochwasser: über 5400 technische Anlagen lokal geprüft
- Vorbereitung für die systematische Instandsetzung angelaufen
Das Hochwasser von Tief Bernd hatte bei Westnetz einen großen Teil der Stromnetzinfrastruktur in den betroffenen Gebieten beschädigt.
Der Verteilnetzbetreiber konnte in den letzten Wochen die Stromversorgung der Flut-Gebiete im westlichen Rheinland zu 99,9 Prozent provisorisch wiederherstellen. Jetzt kann das Unternehmen zum Wochenende einen weiteren Teilerfolg nach der Naturkatastrophe vermelden:
Alle technischen Anlagen in der Mittel- und Niederspannungsversorgung der vom Hochwasser betroffenen Ortschaften wurden in einer Kraftanstrengung inspiziert.
Dazu sind Netzmonteurinnen und Netzmonteure 1250 Ortnetzstationen, 3900 Kabelverteiler-schränke und 260 Freileitungsstrecken systematisch abgelaufen, auf Funktionsfähigkeit geprüft und mögliche technische Schäden digital erfasst. Auf Basis der erhobenen Schadensbilder werden zeitkritische Instandsetzungsarbeiten, der Wiederaufbau oder die Ersatzbeschaffung dieser wichtigen Betriebsmittel eingeleitet.
„Am Anfang hatte die schelle Wiederversorgung die höchste Priorität, an vielen Stelle provisorisch. Jetz geht es um die Stabilisierung der Stromnetze. Diese stehen weiterhin auf provisorischen Beinen. Nachdem wir die Schäden an den Knotenpunkten im Mittel- und Niederspannungsnetz erfasst haben, planen wir nach der Wiederversorgungsphase nun die Instandsetzung und den Wiederaufbau mit dem Ziel einer langfristigen Netzstabilität. Bis dahin kann es weiterhin zu temporären Störungen im Netz kommen“, erläutert Johannes Stürmer, der den Notfallkrisenstab bei Westnetz leitet.
Die meist grünen und größeren Ortsnetzstationen werden zur Energieübertragung benötigt, denn der darin aufgestellte Transformator wandelt die Mittelspannung (10.000 Volt) in Niederspannung (400 Volt) um. Von den Ortsnetzstationen, die zum Teil auch in Gebäuden untergebracht sind, gelangt der Strom über die kleineren grauen Kabelverteilerschränke bis hin zu den einzelnen Hausanschlüssen. Ihr unauffälliges Äußeres ist übrigens nur Tarnung: Denn auch in den Kabelverteilerschränken steckt eine Menge wichtiger Technik, ohne die die störungsfreie Stromversorgung gar nicht möglich wäre.
Bereits Anfang August konnte Westnetz wieder die Straßenbeleuchtungsanlagen in den Gebieten nach Funktionstests überprüfen und größtenteils reparieren. Mittlerweile kann der Verteilnetzbetreiber von weiteren Fortschritte innerhalb der Instandsetzung in der Straßenbeleuchtung verkünden und spricht von einer Wiederherstellungsquote von über 97 Prozent.
Straßenlaternen werden über Schaltschränke betrieben. In den kleinen grauen Kästen am Straßenrand sind Zähler- und Steuereinheiten zum Ein- und Ausschalten der Leuchten versteckt. Die Teams hatten dazu die Schaltschränke und Leuchten in den betroffenen Gebieten auf Funktionstüchtigkeit geprüft, Mängel aufgenommen und Sicherungsmaßnahmen verrichtet.
Hinweis der Westnetz
Auch wenn Bürgerinnen und Bürger in der Region fast vollständig wieder mit Strom versorgt sind, weist der Verteilnetzbetreiber darauf hin, dass noch nicht überall die Wiederversorgung hergestellt werden konnte. Hier hatte der Verteilnetzbetreiber bisher noch keinen Zugang.
Weiterhin kann es bis zur nachhaltigen Wiederherstellung des Netzes vereinzelt zu Stromausfällen kommen. Das gilt insbesondere dort, wo beispielsweise durch Bautrockner und Durchlauferhitzer derzeit ein erhöhter Strombedarf besteht oder durch Aufräumarbeiten Anlagen beschädigt werden. Innerhalb der betroffenen Ortschaften halten die Westnetz-Kolleginnen und Kollegen engen Kontakt zu den Elektro-Installateurinnen und Installateuren, die zurzeit auch in den Ortschaften unterwegs sind und als Verantwortliche die Hausinstallation prüfen und bei Schäden die Stromverteilung reparieren.
Bei Fragen zu Störungen und Stromausfällen empfiehlt Westnetz, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Kundenservice telefonisch unter 0800 4 11 22 44 anzusprechen. Sollte bei Anwohnerinnen und Anwohner die Energieversorgung bis zum Hausanschlusskasten noch nicht erfolgt sein, können diese die ebenfalls die genannte kostenfreie Telefonnummer anwählen.