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Demokratie stärken: Bürgermeister schülernah
Demokratie-Stunde mit Bürgermeister Spilles im Konrad-Adenauer-Gymnasium Meckenheim
Für die Schülerinnen und Schüler der 9b war es eine besondere Politik-Stunde: Bürgermeister Bert Spilles erklärte ihnen bei seinem Besuch im Konrad-Adenauer-Gymnasium am Mittwoch, den 12. Februar, wie sie Kommunalpolitik mitgestalten können. Intensiv diskutierte er mit den Neuntklässlerinnen und Neuntklässlern die aktuellen Anfeindungen gegen Bürgermeister und andere Repräsentanten der Demokratie.
Zahlreiche Fragen hatten die Schülerinnen und Schüler zuvor gesammelt: Sebastian Braun wollte wissen, warum Spilles Bürgermeister werden wollte. Dieser erklärte: „Ich bin hier in Meckenheim geboren, sozusagen Aborigine. Außerdem hat man als Bürgermeister mit allen Themen zu tun: Kitas, Jugend, Tiefbau, Hochbau, Steuern und vieles mehr. Wenn man etwas bewegen kann, sieht man schnell, ob es was geworden ist.“ Auf Viktoria Simins Frage, was das Schönste an seinem Amt sei, antwortete der Bürgermeister: „Das Beste ist das hier, der Kontakt zu den Menschen. Mit den Bürgerinnen und Bürgern Meinungen austauschen und sie vielleicht davon überzeugen, dass das was man tut, sinnvoll ist.“ So könne es auch schon mal länger dauern, wenn seine Frau ihn Brötchenholen schicke, weil er immer gerne zum Austausch bereit sei. Besonders interessant fanden die Schülerinnen und Schüler, dass der Bürgermeister eine 70- bis 80-Stunden-Woche hat.
„Wir wollen unseren Schülerinnen und Schülern Einblicke in die Arbeit von Kommunalpolitikern vermitteln. Sie bilden das Rückgrat unserer Demokratie“, betonte Politiklehrer Bodo Marek, der gemeinsam mit vier weiteren Lehrerinnen und Lehrern die Projektgruppe „Demokratie stärken“ am Konrad-Adenauer-Gymnasium ins Leben gerufen hat.
Im Politikunterricht hatten die Schülerinnen und Schüler auch über die Anfeindungen gesprochen, denen Bürgermeister und andere Repräsentanten der Demokratie ausgesetzt sind. „Wenn Bürgermeister bedroht werden,“ fragte Spilles nun seinerseits die Schülerinnen und Schüler, „habt ihr den Eindruck, das ist die Mehrheit?“ Nach Einschätzung von Fabian Jüschke handelt es sich um eine „Minderheit, die andere übertönen will.“ „Und da muss man dagegenhalten“, betonte der Bürgermeister. Spilles lobte außerdem die Teilnahme engagierter Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums an der Meckenheimer Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht: „Wir müssen uns klar sein, das darf nie wieder passieren.“ Sebastian Braun pflichtete bei: „Wir müssen das Gedenken hochhalten. Gedenken bedeutet Verbundenheit mit dem Ereignis. Rechte Parteien wollen das Gedenken unterbinden.“
Abschließend richtete der Bürgermeister an die Schülerinnen und Schüler den Appell, Verantwortung für die Demokratie zu übernehmen. Dies stößt am Konrad-Adenauer-Gymnasium auf offene Ohren: Die Schule unterstützt die Wahlen zum Jugendrat der Stadt Meckenheim im März 2020. Einige Schülerinnen und Schüler haben bereits angekündigt zu kandidieren. Darüber hinaus beschlossen der Bürgermeister und die Lehrerinnen und Lehrer der „Demokratie-Gruppe“ bei einem Nachgespräch, in Zukunft enger zusammenzuarbeiten: „Für unsere zukünftigen Demokratie-Stunden hat Bürgermeister Spilles seine Teilnahme zugesagt und uns hierfür in den Ratssaal eingeladen,“ freute sich Christina Eilers.