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Rettung der Firma Huber im Meckenheimer Industriepark
Lohr GmbH führt das Unternehmen weiter
Die gute Nachricht- gerade in Coronazeiten- erzählt eine Erfolgsgeschichte, die zur Rettung der in die Insolvenz geratenen Firma Huber im Industriepark Kottenforst geführt hat. Damit sind der Fortbestand des Unternehmens und die Erhaltung aller 34 Arbeitsplätze vor Ort sichergestellt.
Denn die Lohr Präzision Technologies GmbH übernahm zum 1. Juni den Geschäftsbetrieb in Meckenheim.
Geschäftsführer Stefan Lohr hat das Potential der Firma erkannt und nutzt die Synergien hinsichtlich seines bereits bestehenden Unternehmens im Ruhrgebiet. Die Firma setzt auf Nachhaltigkeit. Während andere Automobilzulieferer große Stückzahlen produzieren und um Marktanteile kämpfen, gründete Lohr einen Feinstanzbetrieb als Manufaktur. Dabei stellt die Firma keine von großen KFZ-Herstellern vorgegebenen Teile her, sondern entwickelt ihre eigenen Produkte und bietet diese ihren Kunden individuell an.
Vor Ort im Industriepark machten sich Landrat Sebastian Schuster und Meckenheims Erster Beigeordneter Holger Jung, der urlaubsbedingt den Bürgermeister vertrat, ein Bild von der Firma. Schuster hob hervor, dass er sich sehr freue, dass das Unternehmen im Industriepark Kottenforst erhalten bleiben könne. Trotzdem bereite ihm die allgemeine Wirtschaftslage der Unternehmen große Sorgen. Durch die Pandemie könnten auch andere Unternehmen in Schieflage geraten. Trotz aller Hilfen, die Bund und Land aufstellen, befürchtet der Landrat zunehmende Insolvenzen im Herbst dieses Jahres. Der Ortstermin diene auch der Werbung für andere Firmen, die Hilfestellungen anzunehmen. Das Beispiel im Meckenheimer Industriepark zeige, dass Unternehmen trotz Insolvenz durchaus fortgeführt und saniert werden können.
Holger Jung erfuhr bei der Besichtigung des Betriebes, welcher Anstrengungen es bedarf, eine Firma zu retten. Auch er freute sich über den Erhalt der Arbeitsplätze und der Firma am Wirtschaftsstandort in Meckenheim. Gerade in Cornazeiten sei es eine zusätzliche große Herausforderung ein neues Unternehmen, das aus der Insolvenz kommt, zu führen. Mit der Firma Lohr werde ein wichtiges Zeichen auch für andere gesetzt, sich wirtschaftlich zu engagieren. Als Hilfe bot er die Unterstützung der städtischen Wirtschaftsförderung an.
Das Amtsgericht Bonn hatte im Oktober 2018 das Insolvenzeröffnungsverfahren eingeleitet und Anfang 2019 das Insolvenzverfahren eröffnet. Bei der Firma Huber handelte es sich um ein alteingesessenes Unternehmen in Meckenheim, das auf die Herstellung von
Präzisionsdrehteilen und artverwandten Erzeugnissen aus Metall, Kunststoff und ähnlichem Materialien spezialisiert war, und über einen alten und umfangreichen Kundenstamm verfügt.
Seit Einleitung des Insolvenzeröffnungsverfahrens führte der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Dr. Andreas Schulte-Beckhausen, aus der Rechtsanwaltskanzlei Dr. Schulte- Beckhausen & Bühs in Bonn, den Geschäftsbetrieb fort. Er ergriff zahlreiche bedeutende Maßnahmen zur Konsolidierung des Geschäftsbetriebes und schuf damit Voraussetzungen für eine erfolgreiche übertragende Sanierung.
Die ADWIN Consulting GmbH vermittelte und kontaktierte geeignete Interessenten für eine vollständige Übernahme des Geschäftsbetriebes. Nach intensiven Verhandlungen mit verschiedenen Interessenten konnte Dr. Andreas Schulte-Beckhausen schließlich mit der Firma Lohr Präzision Technologies GmbH durch den Abschluss entsprechender Verträge die Fortführung des Geschäftsbetriebes und den Erhalt sämtlicher Arbeitsplätze im Rahmen einer übertragenden Sanierung sicherstellen. „Die neuen Eigentümer sehen weiteres Potential durch die Einbindung neuer Fertigungstechnologien und die Erweiterung durch hochqualifizierte Mitarbeiter. Dies ist ein Glücksfall für alle Beteiligten” sagt Andreas Willems, Geschäftsführer der ADW1N Consulting GmbH.
Der Insolvenzverwalter, Dr. Andreas Schulte-Beckhausen, sah es als seine Aufgabe an, das Unternehmen als Ganzes bestmöglich zu verwerten und den Fortbestand des Unternehmens und den Erhalt der Arbeitsplätze durch eine übertragende Sanierung sicherzustellen. „Das ist mit der Übertragung des gesamten Geschäftsbetriebes auf die neu gegründete Gesellschaft sehr gut gelungen.", so der Insolvenzverwalter.