Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Wir nähern uns dem Ende eines Jahres, das uns alle auf eine harte Probe gestellt hat. Als Corona in China ausbrach, schien der Krankheitserreger noch weit entfernt. Doch mit rasender Geschwindigkeit konnte sich das Virus ausbreiten, zu einer Pandemie ausweiten und auch uns erreichen. Mit verheerenden Folgen: Die Zahl der weltweit Infizierten wächst weiter an. Täglich sind Tote zu beklagen.

In Deutschland reagierte die Politik mit bislang nicht gekannter Konsequenz. Um den Exitus der Krankenhäuser und deren Intensivstationen zu verhindern, also um Menschenleben zu retten, wurde von oben erneut ein bundesweiter Lockdown verordnet. Das öffentliche Leben steht in diesen Wochen still und strikte Maßnahmen sollen die Verbreitung des Virus verlangsamen. Sogar unsere Schulen und Kindertageseinrichtungen, unsere Geschäfte und Gastronomie sind davon betroffen.

Das Thema Corona wird uns noch lange begleiten. Die nächsten Wochen und Monate bleiben schwierig. Doch gibt uns die Forschung Mut und Hoffnung. Während das Corona-Virus grassierte, trieben Experten die Entwicklung von Impfstoffen mit Hochdruck voran, sodass die ersten Präparate direkt nach Weihnachten verabreicht werden können. Weiterhin brauchen wir aber eines: Geduld.

Das Wissen um das Erreichte sollte uns leiten und in unserem Handeln bestärken. Gerade als die Pandemie die härtesten Einschränkungen erforderte, beeindruckte die Gesellschaft mit gelebter Solidarität. Meckenheim hielt und hält zusammen. Nachdem Dienstleister, Einzelhandel und Gastronomie ihre Angebote kurzerhand auf die veränderte Situation angepasst hatten, standen auch schon die ersten Kunden virtuell vor der Tür. Ehrenamtliche Einkaufsdienste entstanden in Eigenregie. Die Maske gehört zum Alltag und auch die Abstands- sowie Hygieneregeln werden von den allermeisten eingehalten. Das ist sehr lobenswert.

Der partnerschaftliche Umgang miteinander hat uns durch das problematische Jahr getragen. Zusammenhalt und Fürsorge in der Gesellschaft haben mich tief berührt und beeindruckt. Das war und ist gelebte Nächstenliebe. Ich danke allen Bürgerinnen und Bürgern für ihr Mitdenken, Mitwirken und Mitarbeiten in Familie, Nachbarschaft, am Arbeitsplatz und in der Gemeinschaft.

Auch wenn Corona derzeit unser Leben beherrscht, bleiben noch zahlreiche Felder, die uns ebenfalls herausfordern. Ich nenne nur die Stichworte Demografischer Wandel, Zuwanderung und Integration, Digitalisierung, die Schaffung bezahlbaren Wohnraums und der Klima- und Umweltschutz. Hier gilt es – im Einklang mit unseren finanziellen Möglichkeiten, die richtigen Weichen zu stellen, damit Meckenheim auch für spätere Generationen das bleibt, was es für uns heute ist: eine lebens- und liebenswerte Stadt im Grünen.

Ich bin zuversichtlich, dass es uns gemeinschaftlich gelingt, unsere Stadt weiter zu entwickeln. Schließlich haben wir auch 2020 einiges erreicht. In Merl konnten wir ein Großprojekt beenden und die Einweihung der komplettsanierten Gemeinschaftsgrundschule feiern. Gleiches gilt für die Altstadt mit Bonner Straße und Niedertorkreisel, die runderneuert wurden. Im Unternehmerpark Kottenforst ist der erste Spatenstich erfolgt. Weitere Unternehmen werden sich anschließen. Bereits zum Jahresbeginn gaben wir den Startschuss in das Gigabit-Zeitalter. Das Projekt „Glasfaser für Meckenheim“ bindet Ortsteile und Kernstadt gleichermaßen ein. Nahezu zeitgleich konnten wir uns über einen weiteren Meilenstein freuen: Die Kindertageseinrichtung Sonnengarten erhielt das begehrte Kita-Vital-Zertifikat. Damit sind alle unsere Kitas ausgezeichnet.

Überdies fand die Kommunalwahl statt. Corona erforderte auch hier besondere Maßnahmen, die nicht zuletzt dank der engagierten Wahlhelferinnen und Wahlhelfer vorbildlich gemeistert wurden. Aus der Auszählung resultierten ein neu formierter Stadtrat, Ausschüsse in veränderter Besetzung und ein Wechsel an der Verwaltungsspitze. Nachdem Bert Spilles, der mehr als zwölf Jahre die Geschicke unserer Stadt exzellent geleitet hat, nicht mehr als Bürgermeisterkandidat angetreten war, setzte die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger ihr Vertrauen in mich. Diesem möchte ich gerecht werden und freue mich auf eine weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit auf allen Ebenen.

Sollte das Weihnachtsfest in diesem Jahr auch anders ausfallen, so behalten Sie die Kraft und Zuversicht auf ein Jahr 2021, das uns weniger auf die Probe stellen wird. Nutzen Sie die Feiertage und den Jahreswechsel, um abzuschalten und aufzutanken. Vor allem aber: Bleiben Sie gesund.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen fröhliche Weihnachten und für das neue Jahr Glück und Zufriedenheit.

Ihr Holger Jung

Bürgermeister der Stadt Meckenheim