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Stadt Meckenheim erinnert der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft

Gedenken zum Volkstrauertag auf dem Friedhof Bonner Straße

Bürgermeister Holger Jung hat anlässlich des Volkstrauertages an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erinnert. In der offiziellen Gedenkstunde der Stadt Meckenheim hob er die Bedeutung des Erinnerns in Zeiten von Kriegen, Konflikten und Krisen hervor. Sich auf die Auswirkungen von blutigen Auseinandersetzungen zu besinnen sei aber auch angesichts des Ablebens der Kriegsgeneration eine bedeutende Aufgabe aller Generationen. Wie schon in den Vorjahren brachten sich Schülerinnen und Schüler der Theodor-Heuss-Realschule mit ihren Textbeiträgen und selbst gestalteten Kunstwerken in die Veranstaltung ein. Der Kirchenchor der Pfarreiengemeinschaft Meckenheim bereicherte musikalisch die Gedenkstunde, die von einer Ehrenformation der Reservistenkameradschaft Meckenheim-Rheinbach-Swisttal begleitet wurde. Den Abschluss an der Kriegsgräberstätte auf dem Friedhof Bonner Straße bildeten die Kranzniederlegung durch den Bürgermeister und ein Trompetensolo.

Foto zeigt Bürgermeister Holger Jung nach der Kranzniederlegung vor dem Ehrenmal stehen.
Am Ehrenmal der Kriegsgräberstätte gedenkt Bürgermeister Holger Jung der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

In seiner Rede sprach Jung von den weltweiten Krisenherden, die sich zu Flächenbränden ausbreiten und denen nicht nur viele militärische Angehörige, sondern auch unzählige Zivilistinnen und Zivilisten zum Opfer fallen. „Wir müssen uns mit Bildern und Szenarien beschäftigen, von denen wir gehofft hatten, dass sie sich gerade auf unserem Kontinent niemals wiederholen. Wir sehen, welche Schmerzen Menschen auch im vermeintlich aufgeklärten 21. Jahrhundert erleiden müssen und wozu sie in diesem Ausnahmezustand fähig sind“, so Jung, der die vielen zivilen und militärischen Todesopfer beklagte. „Die Botschaft, die uns all die Toten der aktuellen Kriege am Volkstrauertag mitgeben, ist unmissverständlich die Aufforderung, uns gemeinsam für den Frieden einzusetzen – ja tatsächlich um ihn zu kämpfen.“

Herausfordernd nannte der Bürgermeister die Gegenwart und bezog sich auf die „besorgniserregenden Entwicklungen global aber auch in Deutschland.“ Der gesellschaftliche Klimawandel, der sich nicht zuletzt an Wahlergebnissen ablesen lässt, sei in vollem Gange. „Die Bürgerinnen und Bürger setzen ihr Kreuzchen immer häufiger an den politischen Rändern, links und vor allem recht.“ Daraus resultiere „ein toxisches Gemisch, das unsere freie demokratische Wertegemeinschaft zusehends bedroht“, mahnte der Bürgermeister.

Der Volkstrauertag, aber nicht nur er, gebe Gelegenheit, sich Zeit zu nehmen und in sich zu gehen. „Weltweit führen uns die Millionen Toten jeden Tag auf den über 830 Kriegsgräberstätten in der Obhut des Volksbundes unmissverständlich vor Augen, was Krieg anrichtet. Und die Gräber sind nur ein sichtbares Zeichen für die Brutalität kriegerischer Auseinandersetzung. Hinzu kommen all die körperlichen und seelischen Verletzungen der Überlebenden“, sagte der Bürgermeister.

Er rief alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich für das Gute, für die Versöhnung unter den Menschen und Völkern einzusetzen. „Protestieren wir laut, wo wir Unrecht wahrnehmen. Helfen wir dort, wo andere missachtet und misshandelt werden. Der Volkstrauertag gibt uns einen klaren Handlungsauftrag: uns aktiv für eine friedliche Gegenwart und Zukunft einzusetzen“, so Jung. „Mögen wir aus der Vergangenheit lernen und mit Entschlossenheit in die Zukunft blicken – für Frieden, Freiheit und Menschlichkeit.“