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Stadt Meckenheim erinnert der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft

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Stadt Meckenheim gedenkt der Opfer der Reichspogromnacht

Offizielle Gedenkveranstaltung am Gedenkstein Prof.-Scheeben-Straße/Synagogenplatz

Gemeinsam mit zahlreichen Bürgern und zusammen mit den Kirchengemeinden und Vereinen hat die Stadt Meckenheim der Opfer von Hass und Gewalt in der Reichpogromnacht gedacht. 80 Jahre nach diesen schrecklichen Ereignissen erinnert die zweite stellvertretende Bürgermeisterin Heidemarie Wiens am Gedenkstein an der Ecke Synagogenplatz/Prof.-Scheeben-Straße an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte, an die Zerstörung und Brandschatzung von jüdischen Synagogen, Geschäften und Häusern.

Foto zeigt Heidemarie Wiens und weitere Teilnehmer der Gedenkveranstaltung.
Die zweite stellvertretende Bürgermeisterin Heidemarie Wiens erinnerte an die schreckelichen Ereignisse vor 80 Jahren.

 

„80 Jahre sind vergangenen, seit an diesem Tag überall in Deutschland Synagogen brannten, Geschäfte und Wohnungen jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger zerstört und geplündert, tausende jüdische Deutsche misshandelt, verhaftet und getötet wurden. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 herrschte pure Willkür und offene Gewalt – ausgeübt von organisierten Schlägertrupps und mitgetragen von vermeintlich unbescholtenen Bürgern. Es war die Nacht, in der Antisemitismus und Rassismus ihre fürchterliche Fratze in einer bis dahin nicht gekannten Dimension zeigten. Es war die Nacht, auf die der größte Völkermord der Geschichte der Menschheit folgte.“ Wiens erinnerte daran, dass es am 9. November 1938 auch in Meckenheim zu so genannten „Vergeltungsmaßnahmen“ gegen jüdische Mitbürger gekommen ist. „Jedes einzelne Schicksal bewegt, auch das der Familie Arensberg aus Meckenheim.“ Die beiden jungen Leute, die zurzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Mosaik-Kulturhaus absolvieren, trugen die bewegende Geschichte dieser Familie exemplarisch vor, während die Gruppe der Firmlinge unter Leitung ihres Katecheten Günter Klein als Zeichen der Verbundenheit und Erinnerung weiße Rosen an der Gedenkstehle platzierten. Ebenso wurden Kränze niedergelegt.

„80 Jahre nach der Pogromnacht ist das Gedenken von bedrückender Aktualität. Antisemitismus hat in unserem Land in der letzten Zeit leider spürbar zugenommen, in Worten und Taten. Das Klima ist rauer geworden“, sagte Wiens und forderte alle in der Gesellschaft auf, entschieden gegen Rassenhass und Antisemitismus vorzugehen. „Wer sich seiner Vergangenheit nicht bewusst ist, ist verurteilt, sie zu wiederholen“, zitierte sie den spanischen Philosophen George Santayana. Die Gedenkfeier mündete in einer Filmvorführung im benachbarten Katholischen Familienbildungswerk. Dort wurde die Dokumentation von Claude Lanzmann über die Selbstbefreiung von mehreren Hundert Juden aus dem Vernichtungslager Sobibor gezeigt.