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Anerkannten Flüchtlingen ein Zuhause bieten
Meckenheimer Bürger können geeigneten Wohnraum vermieten
Mohammed Dalil lebt Integration vor. Der 26-Jährige ist vor gut einem Jahr aus Syrien nach Deutschland geflüchtet. In Meckenheim fasst er schnell Fuß: Als Flüchtling für drei Jahre anerkannt, arbeitet Dalil seit Mai 2016 bei der Wilhelm Ley GmbH, verdient sein eigenes Geld. Gemeinsam mit seiner jüngst nachgezogenen Frau Baraa will er bald einen Deutschkurs beginnen, eigenständig sein und eine neue Wohnung mit eigenen Möbeln beziehen. Die Integration schreitet beispielhaft voran. Einzig die Suche nach geeignetem Wohnraum gestaltet sich schwierig – nach Aufenthalten in Meckenheimer Flüchtlingsunterkünften.
Ein bisschen fühlt sich die Apfelstadt bereits wie Heimat an. Beim Internationalen Meckenheimer Lauftreff von Doris Neißer-Deiters schnürt Mohammed Dalil die Joggingschuhe. An dem integrativen Projekt „Flüchtlinge kochen für Bürger aus Altendorf / Ersdorf“ war der syrische Jurastudent ebenso beteiligt. Auch Freundschaften im ehrenamtlichen Helferkreis und unter den Flüchtlingen wurden schon geschlossen. Eine kleine Wohnung soll nun der nächste Schritt sein.
Es könnte ein größerer Schritt werden. Denn anerkannte Asylbewerber sind im Sinne der Integration aufgefordert, ihre Flüchtlingsunterkünfte zu verlassen. Finden sie keine neue Wohnung, droht ihnen die Obdachlosigkeit. In diesem Fall ist die Kommune gefordert und muss als Vermieter einspringen. Bis zu 40 Wohnungen hat die Stadt Meckenheim angemietet. Weil aber immer mehr Asylverfahren fertig bearbeitet werden und die Flüchtlinge wegen der Wohnsitzauflage an ihre zuständige Kommune räumlich gebunden sind, bittet die Stadt Meckenheim ihre Bürger, geeigneten Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Es ist gewährleistet, dass die Vermieter ihr Geld erhalten, da das Jobcenter für die Miete aufkommt. Anlass zur Sorge besteht also keine, auch nicht für jene Immobilienbesitzer, die ihre Wohnung bislang an die Stadt Meckenheim vermietet haben, jetzt aber mit dem Gedanken spielen, den Mietvertrag auf einen anerkannten Asylbewerber umschreiben zu wollen. Das ist letztlich das Ziel der Stadt Meckenheim: Die hier lebenden Flüchtlinge sollen auf direktem Weg einen Vermieter und damit eine Wohnung finden – auch Mohammed Dalil.
Bürger, die Wohnungen bereitstellen wollen oder Fragen dazu haben, können sich bei der Stadt Meckenheim an Heiko Leubecher wenden. Der Integrationshelfer ist erreichbar unter: Telefon 02225-917 196 und E-Mail integrationshelfer@meckenheim.de.