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Starkregenprävention: Stadt Meckenheim und Erftverband beginnen „freiwillige“ Maßnahmen
Größeres Pumpwerk, neuer Kanalstrang und zusätzliches Regenrückhaltebecken entlasten Kanalisation
Die Stadt Meckenheim und der Erftverband haben mit einem offiziellen Spatenstich den Startschuss für drei Präventivmaßnahmen zur Entlastung des Meckenheimer Kanalnetzes gegeben. Bürgermeister Bert Spilles beim Vor-Ort-Termin: „Ich bin froh, dass wir gemeinsam mit dem Erftverband in die Umsetzung der Entlastungsmaßnahmen kommen, um so auch die Zusagen an die Meckenheimer Bürger einzuhalten“.
Nach den Problemen durch die Starkregenereignisse der letzten beiden Jahre, hatten sich die Fachleute der Stadtverwaltung und des Erftverbandes intensiv mit Lösungsmöglichkeiten beschäftigt. Jeder Hausbesitzer ist gefordert, sein Eigentum selbst zu schützen. Dazu gaben die Mitarbeiter den Bürgern vor Ort wichtige Hinweise und Tipps. Daneben wurden auch Präventivmaßnahmen beleuchtet, die seitens der Stadt bzw. des Betreibers des Kanalnetzes, des Erftverbandes, im Hinblick auf die Entlastung des gesamten Kanalnetzes erarbeitet wurden. In einer gut besuchten Bürgerinformationsveranstaltung wurden Hausbesitzerpflichten und Entlastungsmaßnahmen durch die öffentliche Hand vorgestellt.
Grundsätzlich ist die Aufnahme- und Leistungsfähigkeit des Kanalnetzes in Meckenheim korrekt bemessen und entsprechendend den gesetzlichen Vorgaben, so dass die nun vorgenommenen Maßnahmen konkret für nicht kalkulierbare große Regenmassen vorgenommen werden.
Dazu werden drei ineinandergreifende Maßnahmen angegangen: An der Unterführung am Israhel-van-Meckenem-Weg baut der Erftverband in enger Absprache mit der Stadt Meckenheim ein neues Pumpwerk zur Entlastung der Meckenheimer Kanalisation im Bereich Neue Mitte. Die Arbeiten beginnen am 12. April und dauern voraussichtlich vier Wochen.
Das neue Pumpwerk verhindert, dass sich bei Starkregen Wasser in der Unterführung sammelt und den Kanal überstaut. „Der Bau des Pumpwerks ist eine der Maßnahmen, die wir gemeinsam mit den Fachleuten der Stadt Meckenheim umsetzen, um die Kanalisation im Bereich Neue Mitte bei Starkregen zu entlasten“, so Heinrich Schäfer, Bereichsleiter Abwassertechnik des Erftverbandes.
Während der Arbeiten ist die Fußgängerunterführung gesperrt und eine Umleitung über den Siebengebirgsring und Godesberger Straße wird eingerichtet.
Als zweite Maßnahme zur Entlastung des Kanalnetzes errichtet der Erftverband ein Regenrückhaltebecken an der Gudenauer Allee, das bei starken Niederschlägen rund 1500 Kubikmeter Wasser aus der Kanalisation zurückhalten und zwischenspeichern kann. Ein neuer, rund 450 Meter langer Kanal entlang der Gudenauer Allee schließt das Rückhaltebecken an die Kanalisation an. Die Arbeiten erfolgen sowohl in offener Bauweise als auch im „Vortriebverfahren“. Dabei wird der neue Kanal durch den Untergrund gepresst, ohne dass der Boden großflächig geöffnet werden muss. Die Arbeiten am Regenrückhaltebecken und dem neuen Kanalabschnitt beginnen voraussichtlich Ende April und dauern bis Frühjahr 2017.
Zudem plant die Stadt Meckenheim im Stadtteil Merl im Bereich der Promenade das Regenwasser zurückzuhalten, indem eine durchlaufende Rasenmulde mit angrenzendem Erdwall und unterhalb liegender Kiespackung hergestellt wird.
Die Rasenmulde wird kaskadenförmig entlang der Promenade entsprechend dem Höhenverlauf abgestuft. Die Mulden erhalten zusätzlich Überlaufschächte, die als Notentwässerung fungieren und das Regenwasser bei einem Wasserstand von 20 cm in den Regenwasserkanal ableiten.
Der geplante Wall entlang der Grundstücke der Noldestraße liegt weitere 25 cm höher als das angrenzende Geländeniveau der Promenade bzw. das Notüberlaufniveau in den Rückhaltemulden.
Die Arbeiten der Stadt Meckenheim werden zeitlich und planerisch mit den Arbeiten des Erftverbandes koordiniert.