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KGS Altendorf kocht mit der Sonne
In einem Sachunterrichts-Projekt bauen Kinder der Stufen 3 und 4 eigene Solarkocher und lernen viel über das Kochen mit der Sonne
Er kostet nur zwei Euro, braucht keinen Strom und ist „kinderleicht“ zu bauen. Die Rede ist vom Trichterkocher. Mit diesem Solarkocher, der aus einfachsten Mittel herzustellen ist, kann man Gemüse garen und Apfelkompott oder Suppe kochen – wenn die Sonne scheint. Diese genial einfache und zugleich energiesparende Möglichkeit des Kochens mit der Sonne konnten die Kinder der Grundschule Altendorf-Ersdorf innerhalb eines Projekts durch eigenes Handeln kennenlernen.
Den Anstoß dafür gab Jörg Planer aus der Elternschaft der Grundschule. Der Agraringenieur und Fachjournalist, der vor zwei Jahren auf einer Veranstaltung zufällig auf eine Bauanleitung des Kochers gestoßen war, hatte diesen gleich mit seiner Tochter nachgebaut und ausprobiert. „Dies hat mich so fasziniert, dass ich daraus gerne ein Schulprojekt machen wollte“, berichtet Planer. Die KGS Meckenheim mit dem Teilstandort Altendorf hat diese Idee gleich begeistert aufgegriffen. Das Projekt passt gut in das Programm der Schule. Denn die KGS Meckenheim legt besonderen Wert auf die Vermittlung von Wissen rund um das Thema Nachhaltigkeit und darf sich daher seit einiger Zeit „Schule der Zukunft“ nennen.
Aus dieser Pappe wird bald ein Solarkocher. Jörg Planer erklärt den Altendorfer Kindern wie dies möglich ist
Zur Projekteröffnung referierte Planer altersgerecht über die Sonne, physikalische Grundlagen der Sonnenenergie sowie die Probleme, die das Kochen mit Holz oder Dung in Entwicklungsländern mit sich bringt. Anschließend ging es an den praktischen Teil. In mehreren Arbeitsschritten bearbeiteten die hochmotivierten Dritt- und Viertklässler in Dreiergruppen die „Zutaten“ für den Trichterkocher: Karton, Rettungsfolie, Kleister, Einmachglas, Holzleisten und Kordel. „Das schult auch technisch-handwerkliche Fähigkeiten und natürlich den Teamgeist“, beobachtete der Sachunterrichtslehrer Gerd Engel. Die Ergebnisse konnten sich schnell sehen lassen. Da die Sonne am Projekttag zunächst nicht so richtig scheinen wollte, konnte die Funktion des Solarkochers erst mit einiger Verzögerung überprüft werden. „Mit Aufbackbrötchen und Teewasser hat es schon mal geklappt“, freute sich die 9-jährige Lena. Zuhause können die Trichterkocher nun weiter zum Einsatz kommen.
In der Vorbereitung des Projekts schaffte der Förderverein über die Solarkochschule Rheinbach e. V. gleich noch einen großen Parabolspiegelkocher samt Kochgeschirr sowie einen ausrangierten Solarbackofen an. „Der Rheinbacher Verein hat uns diese zwei Prototypen gegen eine kleine Spende überlassen“, freut sich das Altendorfer Lehrerteam mit seiner Schulleiterin Corinna Stühm. „Dank dieser Anschaffung kann das Solarkocher-Projekt dauerhaft und kostengünstig in den schulinternen Lehrplan implementiert werden.“ Immer wenn die Sommersonne nun scheint, gibt es in Altendorf statt hitzefrei etwas anderes – Apfelkompott!
Interessierte Schulen und Einrichtungen können sich für weitere Informationen zum Projekt gerne an Jörg Planer wenden:Per E-Mail info@joergplaner.de oder telefonisch unter 02225 7097297.