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Bundesverdienstmedaille für Ingrid König
Meckenheimerin für besonderes Engagement ausgezeichnet
Im Bürgermeisterzimmer wurde es eng: Ingrid König erhielt für ihr besonderes Engagement für die Integration von Menschen mit Behinderung die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland vom Bundespräsidenten auf Vorschlag der Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen.
Zur Feierstunde waren viele Freunde, Wegbegleiter und die beiden Söhne von Ingrid König ins Meckenheimer Rathaus gekommen.
Vizelandrat Rolf Bausch nahm die offizielle Verleihung vor. Stolz sei er, dass er diese besondere Auszeichnung einer Meckenheimerin aushändigen könne. Er zitierte aus der amtlichen Ordensbegründung:
"Vor mehr als 30 Jahren übernahm Ingrid König ehrenamtlich die Leitung der Mutter-Kind-Gruppe in der Evangelischen Kirchengemeinde in Meckenheim. In den folgenden Jahren weitete sie diese Arbeit mit mehreren Gruppen aus. Als Eltern mit Kindern mit Behinderung hinzukamen, erkannte sie deren spezielle Bedürfnisse und Probleme und baute in der Gemeinde eine umfangreiche Arbeit für Menschen mit Behinderungen auf.
Als 1987 Ingrid Königs Beurlaubung als Lehrerin endete, entschied sie sich gegen das sichere Beamtenverhältnis als Pädagogin und für die Gemeindearbeit. 1993 wurde sie hauptamtliche „Pädagogisch-theologische Mitarbeiterin für die Arbeit mit Familien mit behinderten Kindern sowie mit jungen Familien“. Die Meckenheimerin betreute die ihr im Rahmen des Familienentlastungsdienstes zugewiesenen Zivildienstleistenden und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am „Freiwilligen Sozialen Jahr“; 1997 übernahm sie außerdem die Leitung des „Familienentlastungsdienstes zur Dienstleistung im Behindertenreferat des Diakonischen Werkes Bonn.
Ihre umfangreiche und vielfältige Arbeit übte sie mit einem weit über die dienstliche Verpflichtung hinausgehenden Arbeitseinsatz, mit hoher fachlicher Kompetenz und großem Erfolg weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus aus“.
Verleihung der Bundesverdienstmedaille im Meckenheimer Rathaus: (v.l.n.r. ) Vizelandrat Rolf Bausch, Kathrin Wimmer, Ingrid König, Thomas Schäfer und Bürgermeister Bert Spilles
„Frau König ist es durch ihren jahrelangen unermüdlichen Einsatz gelungen, für behinderte Menschen und deren Angehörige in der Gemeinde eine Heimat zu schaffen“, heißt es in der amtlichen Ordensbegründung weiter.
„Damit das Wort Inklusion nicht nur eine leere Worthülse bleibt, müssen in unserer Gesellschaft viele Hebel in Bewegung gesetzt werden. Jeder einzelne von uns ist aufgerufen, seinen Teil dazu beizusteuern. Sie tragen in besonderer Weise dazu bei, Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen und Barrieren abzubauen. Ihre Projekte sind besondere Beispiele für gelebte Inklusion“, würdigte Vize-Landrat Rolf Bausch das Engagement der neuen Ordensträgerin in seiner Laudatio.
Auch Bürgermeister Bert Spilles gratulierte Ingrid König auch im Namen des Stadtrates und der Verwaltung. "Wir freuen uns mit Ihnen über diese Anerkennung Ihres Wirkens, die Sie wahrlich verdient haben." Die Arbeit und der Verdienst, das Mitdenken und die wichtigen Anregungen seien ein reicher Schatz für die Stadt Meckenheim. "Umso mehr freue ich mich heute, dass diese Auszeichnung die „RICHTIGE“ trifft."
Spilles fand auch dankende Worte für den besonderen Einsatz von Ingrid König für die Menschen in Meckenheim. Sie habe vielen Familien die Kraft gegeben, den Lebensalltag mit einen Kind mit Behinderung zu meistern. So habe sie Möglichkeiten der Entlastung aufgezeigt und geschaffen, die allen ein Durchatmen bescherten.
Bescheiden zeigte sich Ingrid König nach der Verleihung und fand dankende Worte für die große Wertschätzung ihrer Arbeit. Sie wolle die Auszeichnung mit all denjenigen teilen, die an ihrer Lebensaufgabe mitgewirkt haben. Sie schilderte die enorme und zum Teil lebenslange Arbeit, die Angehörige von Menschen mit Behinderung tagtäglich leisten. In Meckenheim habe sie vieles bewegen können und es sei auch vieles bewegt worden. Freunde und Familie haben Ingrid König stets unterstützt und somit einen wichtigen Anteil an der erfolgreichen und nachhaltigen Arbeit geleistet.
Von links: Wegbegleiter und Freunde, Vizelandrat Rolf Bausch und Ingrid König und die beiden Söhne im Gespräch mit Bürgermeister Bert Spilles
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ist die einzige und damit höchste allgemeine Verdienstauszeichnung der BRD. Er wurde als Instrument des Dankes für herausragendes Engagement zum Wohle der Allgemeinheit 1951 von Theodor Heuss gestiftet und wird seitdem durch den Bundespräsidenten selbst verliehen – bis heute rund 243.000 Mal.
Der Verdienstorden wird in acht verschiedenen Stufen verliehen: Als Erstauszeichnung im Allgemeinen die Verdienstmedaille oder das Verdienstkreuz am Bande; als weitere Ausführungen folgen das Verdienstkreuz 1. Klasse, das Große Verdienstkreuz, das Große Verdienstkreuz mit Stern, das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband, das Großkreuz und die Sonderstufe des Großkreuzes.