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Stadt Meckenheim ehrt ehemaligen Stadtdirektor

Eintrag ins Goldene Buch zum 70. Geburtstag von Johannes Vennebusch

Die Stadt Meckenheim ehrte Johannes Vennebusch zum 70. Geburtstag mit der Eintragung ins Goldene Buch. Dies ist eine besondere Ehrung, eine der bedeutensten Auszeichnungen, die Meckenheim zu vergeben hat. Bürgermeister Bert Spilles zollte Vennebuschs Lebensleistung damit den höchsten Respekt.

Johannes Vennebusch Eintrag Goldene Buch

Eine der höchsten Auszeichnungen der Stadt Meckenheim : Der Eintrag ins Goldene Buch von Johannes Vennebusch

Johannes Vennebusch wurde in Bonn geboren und verlebte seine Jugendtage seit 1960 in Meckenheim. Auch während seines Jurastudiums in Bonn blieb der Kontakt nach Meckenheim, wo seine Mutter lebte, erhalten. Nach seiner zweiten juristischen Staatsprüfung wurde er 1972 Richter am Landgericht Bonn und bereits im gleichen Jahr Beigeordneter der Nachbarstadt Rheinbach. Als der Meckenheimer Stadtdirektor Kurt Wendels 1974 unerwartet starb, bewarb sich Johannes Vennebusch als sein Nachfolger, er wurde gewählt und trat sein Amt am 16. Mai 1975 an - ein Amt, das er bis zum 30. September 1999 innehatte. Der Rat der Stadt Meckenheim hatte damit einen hochqualifizierten Verwaltungsjuristen für die Stadt ausgesucht.

Auf den damals 32-jährigen Vennebusch wartete eine gewaltige Aufgabe. Seit der kommunalen Neugliederung 1969 bestand die Stadt Meckenheim aus Meckenheim, Merl, Lüftelberg, Altendorf und Ersdorf. Zwar gab es im Gegensatz zu anderen Gemeinden bei der Zusammenführung der Orte keine durch Ortsteilegoismen oder Interessengegensätze resultierenden Probleme. Die Tatsache jedoch, dass Bonn Bundeshauptstadt wurde und Meckenheim mit Merl 1962 die Entwicklungsgesellschaft Meckenheim-Merl mbH als Träger der Entwicklungsmaßnahme „Neue Stadt Meckenheim-Merl“ gründete, bedeutete tatsächlich die Entstehung einer neuen Stadt. Große Anforderungen wurden an die Bürgerinnen und Bürger, an Rat und Verwaltung und besonders an den Stadtdirektor gestellt. Mit dem Namen EMM kommt darüber hinaus ein weiteres bedeutendes Betätigungsfeld von Johannes Vennebusch ins Spiel - seine verantwortliche Tätigkeit als Geschäftsführer der EMM von 1984 – 2004.

Ein Landstädtchen von etwa 4500 Einwohnern wuchs innerhalb dreier Jahrzehnte auf eine Einwohnerzahl von über 26.000 Menschen an. Eine Herausforderung, die von Johannes Vennebusch nicht nur organisatorisches und verwaltungstechnisches Geschick erforderte, sondern auch Fantasie sowie Gestaltungswillen und Gestaltungskraft. Der Ausbau der Infrastruktur, die Sanierung der Altstadt, die Förderung der Entwicklung von zwei Geschäftszentren oder die Ansiedlung von Gewerbe gehörten zu seinen Aufgaben. Kein anderer Bürgermeister im Kreisgebiet hatte eine vergleichbare Anzahl an Terminen bei Grundsteinlegungen, Richtfesten und Eröffnungen wie der damalige Bürgermeister Dr. Hans-Georg Preuschoff, kein Stadtdirektor hatte mit seiner Verwaltung eine derartige Vielzahl von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen zu erarbeiten wie Johannes Vennebusch, keine Mitglieder eines Stadtrates mussten sich mit der Fülle an Fragen der öffentlichen als auch der privaten Bautätigkeit beschäftigen wie der Meckenheimer Rat. Auch die permanente Anpassung der wachsenden Verwaltung an die jeweils neue Situation darf nicht vergessen werden. In allen diesen Bereichen setzte Johannes Vennebusch Maßstäbe und hatte das Rückgrat, Entscheidungen auch gegen Widerstände zu realisieren.

Ein Glücksfall für Meckenheim war die fast gleichzeitige Übernahme des Bürgermeisteramtes durch Dr. Hans-Georg Preuschoff. Das Tandem Vennebusch-Preuschoff manövrierte Meckenheim von 1975 – 1998 durch so manchen Sturm. Wobei Johannes Vennebusch als anerkannt exzellenter Verwaltungsfachmann mit einem jedermann erstaunenden Gedächtnis für das kleinste Detail und der steten Bereitschaft, ein enormes Arbeitspensum zu übernehmen sowie seine Beziehungen für Meckenheim zu nutzen, in vielen Bereichen der Motor der Stadtentwicklung wurde.

Die Liste Vennebuschs Ämter und Aufgaben ist lang: Stadtdirektor, Geschäftsführer der EMM, Verbandsvorsteher der Abwasserzweckverbandes, Verbandsvorsteher des Musikschulzweckverbandes, Vorsitzender des DRK Ortsverbandes bis heute, Mitglied des Verwaltungsausschusses des Arbeitsamtes Bonn, Mitglied im Rechts- und Verfassungsausschuss des NRW Städte- und Gemeindebundes sowie Sprecher der Hauptverwaltungsbeamten des Rhein-Sieg-Kreises.
 

Außerdem kam Meckenheim auch eine eher private Vorliebe zugute: Das Interesse an der Geschichte Meckenheims, deren Aufarbeitung er viel Zeit widmete. In den 1980er Jahren wurde das Archiv des Amtes Meckenheim mit Akten der Amtsverwaltung aus dem 19. und 20. Jahrhundert aufgebaut und verzeichnet und ist im Keller der Öffentlichen Bücherei untergebracht. 1986 wurde die 350. Wiederkehr der Verleihung der Stadtrechte aufwendig gefeiert, 1988 die überlebenden jüdischen Meckenheimer eingeladen. Darüber hinaus forschte er zu verschiedenen historischen Epochen der Meckenheimer Geschichte.