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Abriß und Wiederaufbau des Unglückshauses
Arbeiten beginnen
Bereits Anfang der Woche haben die Vorarbeiten zum Abriss des einsturzgefährdeten Reihenhauses in der Adendorfer Straße begonnen. Das Haus war am Morgen des 15. Februar 2011 durch eine Gasexplosion so stark beschädigt, dass es seit dem einsturzgefährdet war. Bei dem tragischen Ereignis kam der Hauseigentümer ums Leben, seine Ehefrau und sein Sohn wurden schwer verletzt.
Durch dieses Unglück entstanden neben den tragischen Verletzungen der Angehörigen auch erhebliche materielle Schäden. Zudem erlitt das linke Nachbarhaus einen so beträchtlichen Schaden, dass es unbewohnbar wurde.
Vorrangiges Ziel der Stadtverwaltung war es- insbesondere aus humanitären Gründen- der von diesem Unglück am härtesten betroffenen Familie durch materielle Hilfe eine neue Existenz zu ermöglichen. Ein Spendenaufruf führte zu Spenden von etwas über 7.000 Euro.
Sachverständige hatten nach der Gasexplosion festgestellt, dass das Unglückshaus einsturzgefährdet und auch das Nebenhaus nicht mehr bewohnbar waren. Daher wurde die Bauruine durch die Stadt so gesichert, dass Dritte nicht durch herabstürzende Hausteile zu Schaden kommen konnten.
Außerdem wurde auch den unmittelbar betroffenen Nachbarn Unterstützung im Rahmen des Möglichen zugesagt.
Leider wurden ein schneller Abriss des Unglücks- und Nachbarhauses sowie deren zügiger Wiederaufbau dadurch erschwert, dass aufgrund eines fehlenden Erben des verstorbenen Eigentümers die Eigentumsverhältnisse am Haus lange ungeklärt blieben. Zudem bestanden Grundpfandrechte an dem Grundstück, so dass eine praktikable Lösung nur durch starken finanziellen Verzicht der Gläubiger erreicht werden konnte.
Unter Beteiligung des vom Amtsgericht Rheinbach eingesetzten Nachlassverwalters, von Gläubigern, dem Notariat Dr. Plate aus Rheinbach und der Familie des Verstorbenen sowie der Firma baupartner mbH aus Rheinbach war es nach vielen Gesprächen und trotz schwieriger Rahmenbedingungen gelungen, eine Lösung zu finden.
Die Stadt Meckenheim ist in diesem Zusammenhang dankbar, dass sich in der Firma baupartner mbH, mit dem Geschäftsführer, Josef Fleige, ein kompetenter Partner für die Realisierung des Wiederaufbaus der beiden betroffenen Häuser gefunden hat.
Josef Fleige, Geschäftsführer der Firma baupartner mbH, Bürgermeister Bert Spilles und Josef Göttlicher, Bauleiter der Firma baupartner mbH vor dem Unglückshaus in der Adendorfer Straße
Bürgermeister Bert Spilles stellte bei einem Ortstermin heraus, dass die Firma baupartner mbH die beiden Häuser bestens kenne, denn diese seien ursprünglich von der Firma errichtet worden. Zudem habe sich die Firma bereit erklärt, der betroffenen Eigentümerin des Nachbarhauses sowie allen Anwohnern unbürokratisch zu helfen und viele Gesprächsrunden auf sich genommen, um eine Lösung des kaum zu ertragenden Zustandes in der Adendorfer Straße zu finden. Hierfür bedankte sich Spilles persönlich.
Auch den Anwohnern, insbesondere den direkten Nachbarn, dankte der Bürgermeister für die Geduld. Es sei nicht einfach, über ein Jahr auf eine Ruine zu schauen und tagtäglich zahlreiche Schaulustige vor der eigenen Haustür ertragen zu müssen. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen habe insbesondere die Nachbarfamilie rechter Hand immer auch Verständnis für die Schwierigkeiten, die sich der Stadt Meckenheim zur Lösung der Problematik in den Weg stellten, gezeigt.
Erwähnenswert war auch das Entgegenkommen der Gläubiger, die im Interesse einer Schadensminimierung und baldigen Beseitigung der Bauruinen erhebliche Zugeständnisse mit nicht unerheblichen finanziellen Einbußen gemacht haben.
Bürgermeister Bert Spilles: "Nun haben wir die Gewissheit, dass in der Adendorfer Straße schon bald wieder Normalität eintreten wird und sich die Anwohner wieder unbeschwert und heimisch fühlen können."
An der Baustelle wurden zunächst Stützen zur Sicherung eingerichtet. Nach Auskunft der Firma baupartner mbH wird der Abriß in kleinen Schritten, von oben nach unten, vorgenommen, da die nebenstehenden Reihenhäuser nicht weiter geschädigt werden sollen. Der Abriss wird etwa drei Wochen dauern.