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Zufahrtstraße zum BKA heißt jetzt Gerhard-Boeden-Straße
Feierstunde zum Abschluss des Historienprojektes am BKA
Das Bundeskriminalamt (BKA) begann im Jahr 2007 mit der kritischen Aufarbeitung seiner eigenen Geschichte. Im Mittelpunkt einer hierzu durchgeführten Kolloquienreihe sowie eines an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vergebenen Forschungsprojekts stand die Auseinandersetzung mit der Geschichte des BKA insbesondere im Hinblick auf seine Gründungsphase. Untersuchungsgegenstand war unter anderem das Aufzeigen möglicher personeller Kontinuitäten vom NS-Regime zum BKA. Es wurde festgestellt, dass noch im Jahr 1958 von 47 Führungsstellen im BKA 33 Funktionen mit ehemaligen SS-Mitgliedern besetzt waren.
Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Untersuchung stand auch der ehemalige Präsident und
bisherige Namensgeber der Zufahrtsstraße zum BKA in Meckenheim, Paul Dickopf, dessen Leben und Wirken umfassend ausgewertet wurde.
Ein Forschungsergebnis war unter anderem die Feststellung, dass Dickopf maßgeblich für die Personalgewinnung des BKA in der Gründungsphase in den 50er Jahren verantwortlich war.
Nach der Enthüllung des neuen Schildes am BKA: (v.l.n.r.) BKA-Präsident Jörg Ziercke, Enkel Max Boeden, Witwe Paulina Boeden, Sohn Gerhard Boeden und Bürgermeister Bert Spilles.
Eine Namensgebung ist immer auch ein symbolischer Akt, der eine besondere Wertschätzung
und Vorbildfunktion des Namengebers einschließt. Diese Identifikation des BKA mit Paul
Dickopf als Namensgeber der Zufahrtsstraße ist nicht mehr vorhanden.
Auf Anregung des BKA-Präsidenten Jörg Ziercke, beschloss der Rat der Stadt Meckenheim daher die Umbenennung der Zufahrt zum BKA in „Gerhard-Boeden-Straße“. Gerhard Boeden, geboren 1925 in Gütersloh, war ein verdienter Bürger der Stadt Meckenheim und von 1983 bis 1987 ein national und international hoch anerkannter Vizepräsident des BKA.
Von 1987 bis 1991 war er Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Gerhard Boeden
verstarb 2010 im Alter von 85 Jahren. Die Benennung der Straße nach Gerhard Boeden ist angesichts seiner großen Verdienste für das BKA ein Zeichen besonderer Wertschätzung.
Neben Präsident Jörg Ziercke, dem Weggefährten Manfred Klink und Jürgen Vorbeck, Vorsitzender Gesamtpersonalrat beim BKA, führte Bürgermeister Bert Spilles in seiner Ansprache die Verdienste Boedens durch sein Engagement für die Stadt Meckenheim aus und betonte die enge Verbundenheit der Stadt mit den Mitarbeitern und der Behörde.
Seit gut 30 Jahren ist das Bundeskriminalamt mit seinen Abteilungen rund um den Staatsschutz am Standort Meckenheim mit seinem markanten Gebäude zu einem sichtbaren Teil Meckenheims geworden.
Dabei sind die guten Verkehrsanbindungen in direkter Nachbarschaft zur Bundesstadt Bonn mit vielen weiteren Bundesbehörden oder aber auch die räumliche Nähe zum europäischen Ausland unverändert gute Standortvorteile für das Bundeskriminalamt in Meckenheim.
Mit ca. 900 Mitarbeitern ist die Behörde in Meckenheim der größte Arbeitgeber.
Dies sei Verpflichtung für die Behörde selbst aber auch – und insbesondere – für die Standortkommune, so Spilles in seinem Grußwort.
Mit einem attraktiven Wohn- und Arbeitsumfeld im Grünen biete Meckenheim dem Bundeskriminalamt und seinen Mitarbeitern eine Heimat.
"Viele haben mit ihren Familien bei uns Wurzeln geschlagen und nehmen an unserem gesellschaftlichen Leben aktiv teil. Die beste Gelegenheit hierzu ist das Engagement in den über 30 Sportvereinen mit rund 8.000 Mitgliedern, den Kultur- oder Traditionsvereinen oder aber den kirchlichen Einrichtungen."