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Länderübergreifende Wasserleitungsnutzung besiegelt
WTV bleibt weiterhin Wasserversorger der Stadt Meckenheim
Für die Stadt bzw. Stadtwerke Meckenheim unterzeichneten jetzt der Bürgermeister Bert Spilles und die Betriebsleiterin Pia-Maria Gietz und für den Zweckverband der Verbandsvorsteher Landrat Dr. Jürgen Pföhler den Kooperationsvertrag.
„Nur durch langfristige, auch länderübergreifende Kooperationen“, so Landrat Dr. Jürgen Pföhler, „ist es uns möglich, den hohen Standard auch bei rückläufigen Bevölkerungszahlen dauerhaft zu gewährleisten. Die Umsetzung war nur durch gemeinsame Anstrengungen und mit Blick auf ein gemeinsames Ziel möglich.“ Bürgermeister Bert Spilles betonte den Vorteil der Kooperation für die Stadt Meckenheim „Durch die gemeinsame Nutzung der vorhandenen Anlagen sind der Stadt Meckenheim erhebliche eigene Investitionen erspart geblieben. Ebenfalls konnten hiermit weitere Eingriffe in die Landschaft und Bodenökologie verhindert werden“.
Dies ist ein erster Schritt der gemeinsamen Zusammenarbeit. Aufgrund der räumlichen Nähe wird das notwendige Übergabebauwerk mit Steuerung, Regelung und Messung an das vorhandene Fernwirksystem des Zweckverbandes angeschlossen. Hierüber werden die Verantwortlichen in Meckenheim dann per SMS direkt über ihr Handy bei Störungen informiert. Ggfls. werden weitere Anlagen ebenfalls angeschlossen.
Über die Leerrohrtrassen des Zweckverbandes besteht auch die Möglichkeit ein Neubaugebiet in Meckenheim-Ersdorf an das Breitbandnetz unmittelbar anzuschließen. Dies birgt große Chancen für einen kostengünstigen und leistungsfähigen Anschluss an das Glasfasernetz, wobei ein direkter Glasfaseranschluss der Wohngebäude als FTTH (fiber to the home) zur Diskussion steht. Diese Planungen werden in nächster Zeit konkretisiert.
Auch für die beiden Verbandsgemeindebürgermeister Hermann-Josef Romes (Adenau) und Achim Haag (Altenahr) als stellvertretende Verbandsvorsteher war dies eine wichtige Nachricht, da hiermit auch die Vernetzung wichtiger Infrastrukturbausteine voranschreitet. Beide sind einvernehmlich der Auffassung, dass der Ausbau und die Mitverlegung von Glasfasern Deckungsbeiträge für das Kerngeschäft bringt und darüberhinaus auch die Umsetzung aktueller Entwicklungen im Bereich der Datenübertragung von Fernwirksignalen ermöglicht.
„Für den Zweckverband war dies die richtige Entscheidung. Unser gemeinsamer Einsatz hat sich gelohnt“ resümiert Theo Waerder, Geschäftsführer der Betriebsführerin SWB Regional, mit Blick auf die Betriebsleiterin Pia-Maria Gietz die auf Seiten der Stadt Meckenheim die Verhandlungen leitete.
Landrat Dr. Pföhler und Bürgermeister Spilles fassten den Unterschriftstermin abschließend insgesamt so zusammen „Wir haben hiermit eine länderübergreifende Kooperation auf dem Wassersektor entwickeln und dazu auch noch beiderseitige Wertschöpfungen erreichen können, besser geht es für all unsere Wasserkunden wahrscheinlich nicht mehr.“
Seit Ende 2009 bezieht der rheinland-pfälzische Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr Trinkwasser aus der Wahnbachtalsperre. Hierzu hatte der Zweckverband eine rd. 9 km lange Transportleitung samt Pumpwerk für über zwei Millionen Euro vom Hochbehälter Tomberg bei Rheinbach zum Hochbehälter Kalenborn gebaut. Diese Leitung führt auch am Stadtgebiet der Stadt Meckenheim vorbei.
Aufgrund von Kapazitätsproblemen bzw. zur Verbesserung der Versorgungssituation von Meckenheim plante das Wasserwerk der Stadt Meckenheim eine weitere Einspeisung für den Ortsteil Ersdorf zu realisieren. Über das Ing. Büro Becker aus Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde der Kontakt zum Zweckverband und deren Betriebsführerin SWB Regional hergestellt und eine Anschlussmöglichkeit von dort untersucht. Im Rahmen der Reorganisation und Optimierung der Wasserversorgung für den Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr hatte die SWB Regional die bestehende Konzeption nochmals intensiv hinterfragt und freie Kapazitäten für die Stadt Meckenheim erkannt. Der Anschluss an die Transportleitung des Zweckverbandes ist für die Stadt Meckenheim die deutlich wirtschaftlichere Lösung, als der Neubau einer eigenen Leitung. Wesentliche Vorteile ergeben sich aus den kürzeren Leitungswegen, aus der Mitbenutzung von Pumpwerken und der Fernwirktechnik sowie aus vorhandenen Trassenbelegungen.