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MeGA als Exportschlager
Initiatoren im Kreishaus in Göttingen
Wie kann Jugendlichen eine berufliche Perspektive in der Region gegeben werden? Wie können sich heimische Betriebe langfristig qualifizierten Fachkräftenachwuchs sichern? Um diese Fragen ging es in einer Informationsveranstaltung der Kreishandwerkerschaft Südniedersachsen im Göttinger Kreishaus. Kern der Veranstaltung war die Präsentation des Projekts „MeGA – Meckenheimer Garantie für Ausbildung“. Rund 50 Vertreter aus Handwerk, Schulen, Unternehmen, Behörden und Politik zeigten sich interessiert bis begeistert. Tenor nach rund zwei Stunden intensiver Diskussion: Es ist einen Versuch wert.
Kreishandwerksmeister Christian Frölich machte zu Beginn die Ausgangssituation deutlich. Die duale Ausbildung sei erfolgreich. Zugleich drohe der Fachkräftemangel und speziell das Handwerk habe mit schlecht qualifizierten Bewerbern für die Lehrstellen zu kämpfen. „In dieser Gemengelage wollen wir eine neue Initiative ins Leben rufen“, so Frölich. Göttingens Landrat Bernhard Reuter verdeutlichte: „Wir müssen uns um jeden Schulabgänger, um jeden jungen Menschen bemühen.“ Dies biete den Jugendlichen eine Berufsperspektive und stärke zugleich die Unternehmen in der Region, so der Gastgeber. Der Landkreis sei bereits aktiv und schaffe mit dem Ausbau der Infrastruktur, einer effizienten Verwaltung und sanierten Kreisfinanzen eine Grundlage für weitere Initiativen. Das Projekt „MeGA“ sei eine solche Idee. „Das Dreamteam dieser Idee ist hier“, begrüßte Frölich zwei Initiatoren von „MeGA“ – Thomas Rademacher, Kreishandwerksmeister Bonn/Rhein-Sieg, und Bert Spilles, Bürgermeister der Stadt Meckenheim.
Referenten und Gastgeber (v. l.): Bert Spilles, Thomas Rademacher, Christian Frölich und Bernhard Reuter.
Kompakt stellten Rademacher und Spilles das Projekt vor. Dessen Kern ist ein Vertrag, in dem sich Schüler mit ihren Eltern einerseits zu festgelegten Leistungen und sozialem Verhalten verpflichten, und Kommunen, Schulen und Wirtschaft andererseits einen Ausbildungsplatz garantieren. „Ohne die Betriebe funktioniert es nicht“, machte Rademacher deutlich. Entscheidend für den Erfolg von „MeGA“ sei, dass die Unternehmen zunächst einen Lehrstellenpool garantierten, und dann den Schülern der Vertrag angeboten werde. Mittlerweile beteiligten sich in Meckenheim rund 40 Betriebe und Institutionen mit mehr als 80 Lehrstellen. „Mich nennt man inzwischen den fleischgewordenen Lehrstellenzwang“, berichtete Rademacher von seiner Überzeugungsarbeit in den Unternehmen. Die Vernetzung von Kommune, Schule und Wirtschaft sei wichtig, ergänzte Spilles. Deren Spitzenvertreter müssten mit persönlichem Einsatz für ihre Idee werben. „Auf diesen drei Säulen ruht das Projekt“, so der Bürgermeister.
Viele detaillierte Nachfragen im Anschluss an den Vortrag zeigten das Interesse der Zuhörer. Das griff Andreas Gliem, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, auf und ermunterte zu einer Erklärung, die Idee für den Landkreis Göttingen umzusetzen. Die Reaktionen reichten von „Praktikabel und sehr gut“, über „Wir müssen dringend zusammen arbeiten“, bis hin zu „Astrein, klasse“. Der nächste Schritt sei nun, zu erörtern, wie das Projekt „MeGA“ auf den Landkreis und sie Stadt Göttingen übertragen werden könne, lautete das Schlusswort der Veranstaltung.
Text- und Bildquelle: Landkreis Göttingen
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