Gedenken an die Opfer der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg

Stadt Meckenheim erinnert an die fürchterlichen Ereignisse im März 1945

Mit einer würdevollen Gedenkveranstaltung hat die Stadt Meckenheim der Opfer der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg gedacht. Sowohl am 2. März 1945 als auch am 5. März 1945 war Meckenheim von einem fürchterlichen Bombardement getroffen worden. Die Angriffe brachten Tod und Verwüstung und veränderten das Stadtbild wie kein anderes Ereignis.

„An diesen schicksalshaften Tagen verloren wir Gebäude und Infrastruktur, vor allem aber verloren wir Menschen. Väter, Mütter, Kinder und Freunde kamen ums Leben oder erlitten schwere Verletzungen. Jeder einzelne Verlust war ein unermesslicher Schmerz für die Hinterbliebenen und eine Wunde, die nie ganz heilen kann“, sagte Bürgermeister Holger Jung an der Kriegsgräberstätte auf dem Friedhof „Bonner Straße“. Begleitet vom Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde und den Beiträgen der Schülerinnen und Schülern des Konrad-Adenauer-Gymnasiums erinnerte der Bürgermeister gemeinsam mit der stellvertretenden Landrätin Notburga Kunert an die damalige Katastrophe und deren Folgen. Der Gedenkstunde auf dem Friedhof schlossen sich ein Lichterzug zur Pfarrkirche Sankt Johannes der Täufer und der ökumenische Gottesdienst zusammen mit den Chören der Evangelischen und Katholischen Kirchengemeinden an. Den Abschluss bildeten die Kranzniederlegung und das stille Gedenken in der Kapelle.

Bild vergrößern: Bürgermeister Holger Jung spricht mit Mikrophon, im Hintergrund stehen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und der Reservistenkameradschaft mit Fakeln.
In seiner Rede erinnerte Bürgermeister Holger Jung an die entsetzlichen Bombenangriffe auf Meckenheim im März 1945 und ihre tödlichen Folgen.

Etwa 275 Menschen mussten die Angriffe im März 1945 mit ihrem Leben bezahlen. „Das schreckliche Bombardement hat unvorstellbares Leid ausgelöst, ganze Lebensgrundlagen zerstört, Familien auseinandergerissen oder gänzlich ausgelöscht“, erinnerte Holger Jung. „Heute gedenken wir der Opfer dieser Angriffe und all jener, die unter den Folgen des Krieges haben leiden müssen. Wir bekunden unser Mitgefühl mit den Überlebenden und Hinterbliebenen“, so der Bürgermeister weiter. „Unsere Gedanken sind bei den unzähligen Kriegstoten bei uns – aber auch bei den Opfern in vielen anderen Städten und Ländern“, verwies Jung auf das große Leid, das Deutschland mit den unfassbaren Verbrechen der Nationalsozialisten über viele Länder gebracht hat. Er appellierte: „Verstehen wir dieses Gedenken auch als Mahnung und Verpflichtung, uns für eine friedliche Welt und die Wahrung der Menschenrechte einzusetzen.“

Mit einem Zeitzeugenbericht machte der Bürgermeister sehr ergreifend Leid und Ausmaß der Zerstörung bewusst, ehe er auf die aktuelle weltpolitische Lage und den fortschreitenden Rechtsruck national wie international einging. Jede und jeder einzelne könne einen Beitrag für eine friedliche Zukunft leisten, sei es durch Bildung und Aufklärung, durch Engagement in der Gemeinschaft oder durch den Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit. „Möge dieser Tag nicht nur ein Tag des Erinnerns und des Gedenkens sein, sondern auch als Aufruf zum Handeln verstanden werden – für Frieden, Toleranz und Menschlichkeit“, so der Bürgermeister abschließend.