Klimaschutz in Meckenheim
Klimaschutzmanagement der Stadt Meckenheim
Häufig gestellte Fragen zum Themenfeld Klimawandel
Kommunale Wärmeplanung
Klimaschutzpreis
Allgemeine Information
Die Stadt Meckenheim hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden und einen Beitrag im Sinne des Klimaschutzes zu leisten. Als konkrete Zwischenziele werden die Senkung der Emissionen um mindestens 65 % bis 2030 und um mindestens 88 % bis 2040 vereinbart (Ratsbeschluss vom 22.11.2022).
Zur Erreichung dieser Zielsetzung hat die Stadt Meckenheim gemeinsam mit den Nachbarkommunen der Klimaregion Rhein-Voreifel im Jahr 2023 eine Energie- und Treibhausgasbilanz (Bilanzjahr 2019) erstellen lassen. Diese dient als Grundlage für die Erarbeitung eines interkommunalen Klimaneutralitätskonzepts (siehe Klimaschutz in der Klimaregion Rhein-Voreifel).
Klimaschutzmanagement der Stadt Meckenheim
Klimaschutz und Klimaanpassung sind Querschnittaufgaben, die verschiedene Sektoren und Lebensbereiche betreffen – somit auch verschiedene Bereiche der Stadtverwaltung. Das Klimaschutzmanagement der Stadt Meckenheim unterstützt die Apfelstadt dabei, die internationalen Vereinbarungen zum Klimaschutz und den auf kommunaler Ebene gefassten Beschluss zur Klimaneutralität auf lokaler Ebene umzusetzen. Wesentlich ist dabei die Zusammenarbeit mit Politik, Verwaltung, Unternehmen, Bürgerschaft sowie weiteren lokalen Akteuren.
Für die Koordination von Klimaschutzmaßnahmen für die Stadt Meckenheim sind die Klimaschutzmanagerinnen Miriam Böckmann und Denise Nieland zuständig. Zu den Aufgaben zählen u. a. die Begleitung der Erstellung und Umsetzung des interkommunalen Klimaneutralitätskonzepts (siehe Klimaschutz in der Klimaregion Rhein-Voreifel), die kommunale Wärmeplanung und der Klimaschutzpreis der Westenergie AG für ehrenamtliches Engagement.
Häufig gestellte Fragen zum Themenfeld Klimawandel
Was ist der anthropogene Klimawandel?
Der anthropogene – also menschenmachte – Klimawandel umfasst langfristige Veränderungen der Temperaturen und Wettermuster, die primär auf Treibhausgasemissionen (z. B. Kohlenstoffdioxid, Methan) basieren. Wesentliche Emittenten sind die Industrie, der Verkehrs- und Gebäudesektor, die Landwirtschaft sowie die Flächennutzung. Angesichts der zunehmenden Treibhausgasemissionen steigt die globale Durchschnittstemperatur. Bereits heute besteht ein globaler Temperaturanstieg um 1,1 °C. Hieraus resultieren negative Folgen für die menschliche Gesellschaft und Ökosysteme bzw. Umwelt (s. https://unric.org/de/klimawandel/).
Was sind die zentralen Folgen des Klimawandels in Deutschland?
Durch den Klimawandel sind verschiedene negative Auswirkungen auf Ökosysteme, Menschen, Siedlungen, Infrastrukturen und Wirtschaft zu erwarten und zum Teil bereits heute feststellbar. Hierzu zählen:
- Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen:
- Starkniederschläge ⇒ Überschwemmungen & Hochwasser
- Hitzeperioden ⇒ gesundheitliche Folgen (insb. für Risikopersonen)
- Dürre und Trockenheit ⇒ Nahrungsmittel- und Trinkwassersicherheit (Landwirtschaft), Waldsterben, Biodiversität
- Brandwetter ⇒ Waldbrände
- Meeresspiegelanstieg
Eine Beschreibung und Erklärung dieser Auswirkungen sind z. B. dem IPCC Report „Klimawandel 2022 – Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit“ zu entnehmen: https://www.de-ipcc.de/media/content/AR6-WGII-SPM_deutsch_barrierefrei.pdf.
Was ist Klimaschutz?
Klimaschutz umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen und Strategien, die ergriffen werden, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren und zu vermeiden. Dies beinhaltet z. B. die Förderung erneuerbarer Energien, die Verbesserung der Energieeffizienz oder auch die Förderung nachhaltiger Land- und Forstwirtschaft.
Was ist Klimaneutralität?
Klimaneutralität zu erreichen bedeutet, ein Gleichgewicht zwischen Treibhausgasemissionen (z. B. CO2) und der Aufnahme von Treibhausgasen aus der Atmosphäre in sogenannten Senken herzustellen – das „Netto-Null-Ziel“. Es darf demnach nur die Menge an Treibhausgasen in die Atmosphäre freigesetzt werden, wie durch Maßnahmen an anderer Stelle ausgeglichen werden kann, wie z. B. durch Kompensation.
Was ist Klimafolgenanpassung?
Die Klimafolgenanpassung beinhaltet die Anpassung an die unvermeidbaren und bereits eingetretenen Folgen des Klimawandels und an die miteinhergehenden Extremwetterereignisse. Das Ziel ist, Risiken zu reduzieren, Schäden zu vermeiden und sich an die zu erwartenden Veränderungen anzupassen. Hierzu zählen z. B. die Starkregenvorsorge zur Minderung bzw. Vermeidung von Überschwemmungen oder die Hitzevorsorge, insbesondere in Bezug auf vulnerable Bevölkerungsgruppen (s. https://difu.de/nachrichten/was-ist-eigentlich-klimaanpassung-klimaschutz).
Weiterführende Informationen:
IPCC Reports: https://www.de-ipcc.de/270.php#%C3%9Cbersetzungen%20zum%20AR6-WGII
Klima-Lexikon der Vereinten Nationen: https://unric.org/de/klima-lexikon/
Weitere Informationen zum Klimawandel allgemeinverständlich aufbereitet: https://www.klimafakten.de/
Weitere Informationen der Bundesregierung: https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/klimaschutz/anpassung-an-den-klimawandel
Angebote der Verbraucherzentrale NRW
Thema Umwelt und Energie: https://www.verbraucherzentrale.nrw/wissen/umwelt-haushalt, https://www.verbraucherzentrale.nrw/wissen/energie
Starkregenvorsorge und umweltbewusster Abwasserversorgung: https://www.abwasser-beratung.nrw/
Begrünte Flächen https://www.mehrgruenamhaus.de/
(Online-) Veranstaltungen zu verschiedenen Themen: https://www.verbraucherzentrale.nrw/termine-Klimaanpassung
Kommunale Wärmeplanung
Zitat:
"Die kommunale Wärmeplanung ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg zu einer klimaneutralen Stadt. Sie zielt darauf ab, den Energiebedarf und die CO2-Emissionen unserer Stadt zu reduzieren und gleichzeitig die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Wir müssen jetzt die Weichen stellen, um den kommenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen. Durch die Planung und Umsetzung nachhaltiger Wärmekonzepte tragen wir dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.", so Bürgermeister Holger Jung
Was ist die kommunale Wärmeplanung?
Die kommunale Wärmeplanung ist ein zentraler Baustein im städtischen Klimaschutz, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Sie beabsichtigt, die Wärmeversorgung in der Stadt effizienter, umweltfreundlicher und zukunftssicherer zu gestalten. Es handelt sich dabei um ein strategisches Planungsinstrument und einen Leitfaden für die zukünftige Wärmeversorgung.
Sie verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und beinhaltet eine umfangreiche Analyse des aktuellen Energiebedarfs für die Wärmeversorgung von Gebäuden sowie der vorhandenen Infrastrukturen. Darüber hinaus werden Potenziale für erneuerbare Energien wie beispielsweise Solarthermie, Biomasse oder Abwasserwärme identifiziert und maßgeschneiderte Lösungen entwickelt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Energieeffizienz in privaten und öffentlichen Gebäuden zu steigern. Auf Basis der Bestands- und Potenzialanalyse werden Szenarien für eine zukunftsfähige, effiziente und klimafreundliche Wärmeversorgung aller Gebäude auf dem Stadtgebiet entwickelt.
Die gesetzliche Grundlage der Kommunalen Wärmeplanung bildet derzeit das Wärmeplanungsgesetz der Bundesregierung, welches am 01. Januar 2024 in Kraft getreten ist. Demgemäß sollen alle Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern bis spätestens zum 30. Juni 2028 einen Wärmeplan aufweisen.
Stand der kommunalen Wärmeplanung der Stadt Meckenheim
- Frühjahr 2023: Förderantrag beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative über die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung für die Stadt Meckenheim
- Sommer 2023: Bewilligung des Förderantrags (90% Förderquote)
- Ende 2023: Öffentliche Ausschreibung der Planungsleistungen und Auftragsvergabe an das Fachbüro Tilia GmbH
- Seit Anfang 2024: Erstellung der kommunalen Wärmeplanung
- September 2024: Informationsveranstaltung für die Öffentlichkeit
Angaben und Details zum Fördervorhaben
Titel: „KSI: Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung für die Stadt Meckenheim".
Förderkennzeichen: 67K25870
Laufzeit: 01.10.2023 bis 31.12.2024
Link zum Projektträger: www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie
Nationale Klimaschutzinitiative:
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Häufig gestellte Fragen
Wie funktioniert die kommunale Wärmeplanung?
Zunächst wird der aktuelle Wärmebedarf im gesamten Stadtgebiet erfasst. Dazu zählen Raumwärme, Warmwasserbereitung und Prozesswärme für die Industrie. Anschließend wird geprüft, wo durch gesteigerte Energieeffizienz oder energetische Sanierungen der Wärmebedarf verringert werden kann und welche regenerativen Energiequellen wie Geothermie, Solarthermie, industrielle Abwärme, Abwasser oder auch grüner Wasserstoff in Zukunft genutzt werden könnten. Darauf aufbauend wird dann ein Zielszenario für die klimaneutrale Wärmeversorgung der Stadt im Jahr 2045 entwickelt und es werden Maßnahmen aufgestellt, wie dieses Ziel sozialverträglich und kosteneffizient erreicht werden kann.
Werden nach Abschluss der Wärmplanung alle Gebäude in der Stadt mit Fernwärme angeschlossen?
Nein. Die kommunale Wärmeplanung bedeutet nicht, dass überall in der Stadt Fernwärmeleitungen verlegt werden. Vielmehr wird geprüft, in welchen Bereichen der Stadt der Einsatz von Fernwärme die wirtschaftlichste und sinnvollste klimaneutrale Wärmeversorgung ist, wo alternative Heizsysteme, wie z. B. Wärmepumpen eine bessere Lösung darstellen oder wo Quartiersnetze geschaffen werden können. Dabei stehen die Aspekte der langfristigen Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit der Wärmeversorgung für die Wirtschaft und alle Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund.
Wie informiert die Stadt über Fortschritte in der Kommunalen Wärmeplanung?
Ergänzend zu den Informationen, die Sie auf dieser Webseite erhalten, informiert die Stadt Meckenheim über die Presse sowie in den öffentlichen Sitzungen des Ausschusses für Klimaschutz und Umwelt über Neuigkeiten aus der kommunalen Wärmeplanungen. Öffentliche Informationsveranstaltungen für alle Interessierten sind für Sommer/ Herbst 2024 vorgesehen.
Bisherige Vorlagen aus dem Ausschuss für Klimaschutz und Umwelt:
Kommunale Wärmeplanung; hier Sachstand (I/2024/1584, 1. gemeinsame Sitzung mit Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr, 27. August 2024):
Kommunale Wärmeplanung; hier Sachstand (I/2024/1504, Sitzung 14.05.2024):
Kommunale Wärmeplanung; hier Sachstand (I/2024/1401, Sitzung 01.02.2024):
Kommunale Wärmeplanung; hier Sachstand (M/2023/1215, Sitzung 22.08.2023):
Kommunale Wärmeplanung (I/2023/1095, Sitzung 16.05.2023):
Wo kann ich mich allgemein zur energetischen Sanierung meines Hauses informieren?
In Fragen rund um die Energie- und Wärmeversorgung von Gebäuden oder auch zu Sanierungsmaßnahmen können sich Bürgerinnen und Bürger an die Energieagentur Rhein-Sieg wenden, in der auch die Stadt Meckenheim Mitglied ist: https://energieagentur-rsk.de/. Diese bietet neben allgemeinen fachlichen Informationen auch individuelle Energieberatungen in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale an.
Weiterführende Informationen
Fachliche Informationen zur kommunalen Wärmeplanung von der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate: https://www.energy4climate.nrw/kommunen/kompetenzzentrum-waermewende-nrw/kommunale-waermeplanung
Information der Bundesregierung zur kommunalen Wärmeplanung für ganz Deutschland: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/waermeplanungsgesetz-2213692
Klimaschutzpreis
Der Klimaschutzpreis wird seit 1995 von der Westenergie AG jährlich ausgelobt, um die kreativsten Ideen aus den Bereichen Klima-, Umwelt- und Naturschutz auszuzeichnen.
Seit dem Jahr 2019 unterstützen die Stadt Meckenheim und die Westenergie AG gemeinsam mit dem Klimaschutzpreis ehrenamtliches Engagement für eine nachhaltigere, klima- und umweltfreundlichere Zukunft für die Menschen in Meckenheim.