Leader-Kooperationsprojekt gestartet

Stadt Meckenheim setzt mit weiteren Partnerinnen und Partnern auf natürlichen Hochwasserschutz im Wald

Gemeinsam mit den Städten Rheinbach und Euskirchen sowie den Gemeinden Swisttal und Weilerswist und dem Rhein-Sieg-Kreis bündelt die Stadt Meckenheim ihre Kräfte in einer Koordinierungsstelle. Ziel ist es, den Wasserrückhalt im Wald zu verbessern. Dafür erhält das Leader-Kooperationsprojekt finanzielle Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäischen Union.

Mit einer neuen Koordinierungsstelle zur Stärkung des natürlichen Wasserrückhalts in den Wäldern in der Region gehen die Kooperationspartnerinnen und -partner einen wichtigen Schritt für den Hochwasserschutz, den Klimaschutz und die Zukunft der heimischen Wälder. Möglich wurde dies durch den Beschluss zur Förderfähigkeit des gemeinsamen Förderantrags durch die Lenkungskreise der LEADER Regionen Voreifel – Die Bäche der Swist und Zülpicher Börde sowie der Bewilligung des Projektes durch die Bezirksregierung Köln.

Bild vergrößern: Die Kooperationspartnerinnen und -partner stehen vor dem Glasmuseum in Rheinbach. Bild: © Stadt Rheinbach / LEADER Regionen Voreifel
Die Kooperationspartnerinnen und -partner, unter ihnen Bürgermeister Holger Jung (3.v.l.), blicken hoffnungsfroh auf das Leader-Kooperationsprojekt.

Aufgabe der neu eingerichteten Koordinierungsstelle ist es, die Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserrückhalts in Wäldern zu identifizieren, zu planen und deren Umsetzung zu begleiten – über die Gemeinde-, Stadt und Kreisgrenze hinweg. Die Koordinierungsstelle wird dabei nicht nur bestehende Konzepte und Ideen bündeln, sondern auch neue Maßnahmen anstoßen und Akteurinnen und Akteure vernetzen - von Waldbesitzenden über Forstbetriebsgemeinschaften bis hin zu Fachbehörden, Hochschulen und Bürgerinitiativen. Im Fokus stehen dabei kleine, natürliche Eingriffe wie durchlässige Dämme, angepasste Wegestrukturen oder natürliche Rückhaltebecken, die Starkregenereignisse abmildern und die Wälder widerstandsfähiger gegen Trockenheit, Waldbrände und Hitze machen.

Die beteiligten Kooperationspartnerinnen und -partner sind sich einig: Mit diesem Projekt wird ein wichtiger Baustein für Hochwasser-, Starkregen-, Natur- und Klimaschutz in der Region gelegt. Wasser zurückhalten, Wald stärken, Klima schützen – das geht nur gemeinsam. Mit der neuen Koordinierungsstelle werden die nötigen Strukturen geschaffen, um über Stadt- und Gemeindegrenzen hinweg nachhaltige Lösungen für die Wälder und die Region umzusetzen.

Ein gesunder Wald spielt eine Schlüsselrolle im regionalen Klimaschutz - nicht nur durch die Speicherung von CO₂, sondern auch durch seine Fähigkeit zur Kühlung der Umgebung, zur Grundwasserneubildung und zur Stabilisierung des Landschaftswasserhaushalts.

Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und mit einem Gesamtbudget von rund 268.500 Euro kalkuliert. Davon werden 70 Prozent durch die Leader-Förderung bzw. das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union finanziert. Den Eigenanteil tragen die beteiligten Kommunen und der Rhein-Sieg-Kreis zu gleichen Teilen.

Holger Jung - Bürgermeister der Stadt Meckenheim
„Die interkommunale Zusammenarbeit ist insbesondere beim Hochwasserschutz essentiell, denn mögliche Überschwemmungen machen vor den Stadtgrenzen nicht Halt. Darum ist es wichtig und notwendig, dass wir als Stadt Meckenheim mit unseren Nachbarstädten und -gemeinden eng zusammenarbeiten und gemeinsam Lösungen herbeiführen. Das Leader-Kooperationsprojekt ist beispielhaft und trägt durch unsere eingerichtete regionale Koordinierungsstelle künftig dazu bei, den Wasserrückhalt im Wald zu optimieren.“

Sebastian Schuster - Landrat des Rhein-Sieg-Kreises
„Das Starkregenereignis 2021 hat gezeigt, was Wasser anrichten kann und wo Handlungsfelder sind. Um in Zukunft Wasserknappheit, Hitze und Starkregen begegnen zu können braucht es den Wald. Der Wald hat eine ganz besondere Funktion für den Wasserrückhalt, Biodiversität und für die Aufrechterhaltung eines geregelten Wasserhaushalts. Natur, Wald und Wasser kennen keine Grenzen. Deshalb bin ich froh, dass wir mit der neuen regionalen Koordinierungsstelle ein effektives Instrument zur Hand haben. Damit können wir Hand in Hand über Kreis- und Gemeindegrenzen hinweg und im Miteinander mit ehrenamtlich Tätigen gemeinsam Lösungen entwickeln, welche die Waldentwicklung und den Wasserrückhalt stärken. Jeder Cent Fördergeld kommt der Sicherheit und Lebensqualität der Menschen vor Ort zu Gute.“

Wolfgang Honecker - Technischer Beigeordneter der Stadt Euskirchen
Der Stadt Euskirchen ist es ein besonderes Anliegen, in einer interkommunalen Kooperation gemeinsam mit Nachbarkommunen über Kreisgrenzen hinweg an dem immens wichtigen Thema der Hochwasser- und Starkregenvorsorge mitzuwirken. Die Stadt Euskirchen verspricht sich mit Blick auf zukünftige länger anhaltende Trockenperioden Synergieeffekte durch einerseits eine Verringerung des Oberflächenabflusses und andererseits die Speicherung von Wasser in den Wäldern. Die Experten der Verwaltung freuen sich auf den konstruktiven Austausch mit den Kolleginnen des Leader-Projektes „Wasserrückhalt im Wald“.

Ludger Banken - Bürgermeister der Stadt Rheinbach
„Als Bürgermeister ist es meine Verantwortung, unsere Stadt besser gegen die Folgen des Klimawandels zu schützen. Die Unwetterkatastrophe hat uns gezeigt, dass wir auch beim Wasserrückhalt im Wald regional umdenken müssen. Mit der neuen Koordinierungsstelle schaffen wir die Grundlage dafür, dass Gemeinden, Kreise und Fachstellen zusammenarbeiten – über Verwaltungsgrenzen hinweg. Nur so können wir unsere Wälder widerstandsfähiger machen, Hochwassergefahren mindern und unsere Region nachhaltig stärken. Ich freue mich sehr, dass wir die neue Koordinierungsstelle direkt bei uns im Rathaus einrichten konnten. Das ist nicht nur ein starkes Zeichen für unsere Stadt, sondern auch ein Vertrauensbeweis in unsere regionale Kompetenz.“

Petra Kalkbrenner - Bürgermeisterin der Gemeinde Swisttal
„Hochwasserschutz muss ganzheitlich und klimabewusst gedacht werden. Umso mehr freut mich ein solches Projekt, welches zwei der wichtigsten Themen, die wir in Swisttal zurzeit haben, miteinander vereinigt. So soll es sein!“

Anna-Katharina Horst - Bürgermeisterin der Gemeinde Weilerswist
„Der verantwortungsvolle Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen ist eine der zentralen Aufgaben für die Zukunft unserer Gemeinde. Mit der Koordinierungsstelle schaffen wir eine wichtige Grundlage, um den Wasserrückhalt im Wald gemeinsam mit unseren Partnern nachhaltig zu verbessern und so Natur- und Hochwasserschutz zu verbinden.“

(Mitteilung der Projektbeteiligten)