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Logistiker diskutieren über Ausbildungs- und Kooperationsmöglichkeiten
Wirtschaftsförderung der Stadt Meckenheim hatte zum Businesstreffen eingeladen - ein Unternehmernetzwerk soll entstehen
Der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern in der Logistikbranche nimmt zu. Die Anforderungen steigen, viele Unternehmen haben längst erkannt, dass sie selbst ausbilden müssen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. In Meckenheim organisierte die städtische Wirtschaftsförderung jetzt ein Businesstreffen zum Thema „Ausbildung“ für Unternehmen aus der Logistikbranche.
Ziel der Wirtschaftsförderung sei es, Netzwerke zu knüpfen, Unternehmen zusammen zu bringen und zu informieren, erklärte Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer, der in Meckenheim viele Unternehmen kennt, die sich mit Lagerung, Umschlag, Verpackung und Versand beschäftigen. Gute Beispiele sind die Firmen Edeka, Rasting, Grafschafter Krautfabrik, TeeGschwendner, British Shop, Rungis Express, Schlumberger und Warlich Druck.
Zum Treffen waren einige Unternehmer und Personalverantwortliche, aber auch Vertreter der Industrie- und Handelskammer und der Arbeitsagentur gekommen. Außerdem nahmen Lehrer des Bonner Friedrich-List-Berufskollegs und der Geschwister-Scholl-Hauptschule Meckenheim teil. Das Unternehmertreffen fand bei der Fleischhof Rasting GmbH statt, die zukünftig auch Fachlageristen und Fachkräfte für Lagerlogistik ausbilden wird.
Personalleiter Michael Hennes zeigte den Teilnehmern den Betrieb und besonders den Logistikbereich des Unternehmens. Rund 200 Tonnen Fleisch- und Wurstwaren werden jeden Tag auf die 40 eigenen Tiefkühllaster verladen und zu den Kunden transportiert. Vorher läuft ein technisch ausgereifter Prozess im Lager der Fabrik ab. „Die Waren werden für die Kunden verpackt, kommissioniert und kontrolliert. Das alles funktioniert ganz ohne Papier. Vieles geschieht automatisch und wird elektronisch gesteuert, aber qualifiziertes Personal ist trotzdem erforderlich“, erklärte Hennes.
Businesstreffen mit Führung: Michael Hennes gab wichtige Informationen zum Thema Lager und Logistik
Nach dem Rundgang begrüßten auch Bürgermeister Bert Spilles und Rasting-Geschäftsführer Wolfgang Ehret die Gäste. „Die Stadt legt Wert darauf, mit den Unternehmen ins Gespräch zu kommen. Die Wirtschaftsförderung möchte dazu beitragen, die Ausbildungsmöglichkeiten zu verbessern. Deshalb haben wir auch das MEGA-Projekt, die Meckenheimer Garantie für Ausbildung, ins Leben gerufen“, sagte der Bürgermeister und appellierte an die Unternehmen, selbst auszubilden, Praktika anzubieten und den engen Kontakt zur Stadt und zu den Schulen zu suchen.
Wolfgang Ehret machte deutlich, wie schwierig es schon heute sei, Personal und Auszubildende zu gewinnen. Dieser Druck werde noch weiter steigen. „Deshalb bin ich froh, dass wir hier über Lösungsansätze und Kooperationsmöglichkeiten diskutieren können.“
Schulleiter Hermann Hohn und Markus Hillebrand vom Berufskolleg aus Bad Godesberg, seit diesem Schuljahr Berufschule für Logistikberufe, informierten über die Möglichkeiten der Schule und die Zusammenarbeit mit den Betrieben. So sei zum Beispiel das „Speed-Dating“, bei dem sich Schüler in der Berufsschule Unternehmen vorstellen, auf beiden Seiten gut angekommen.
Nach dem Rundgang wurde über Ausbildungs- und Kooperationsmöglichkeiten diskutiert
Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer ist sich sicher, dass es noch weitere Ansätze für Kooperationen gibt. „In Meckenheim agieren viele Unternehmen aus den Bereichen Logistik und Lebensmittel, darüber hinaus gibt es den Obst- und Gemüseanbau und den Agrohort der Uni Bonn. Daraus lässt sich ein Kompetenzfeld „Lebensmittelanbau, -handel und -logistik“ für den Wirtschaftsstandort Meckenheim und Umgebung ableiten, das wir fördern wollen.“ Von einem solchen Netzwerk könnten insbesondere die Unternehmen profitieren, die sich dort einbringen.
Weitere Informationen gibt es bei der Wirtschaftsförderung der Stadt Meckenheim, Tel. (02225) 917216, E-Mail wirtschaftsfoerderung@meckenheim.de