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Kreis verstärkt Engagement gegen Ausbreitung der Herkulesstaude
Pressemitteilung von Freitag, 29. März 2019 Rhein-Sieg-Kreis
Rhein-Sieg-Kreis (db) – Der Rhein-Sieg-Kreis will sich ab diesem Frühling noch stärker für die Bekämpfung der Herkulesstaude einsetzen. Um noch mehr freiwillige Helferinnen und Helfer zu finden, sind jetzt drei Aktionstage geplant.
"Der Rhein-Sieg-Kreis ist seit Jahren mit Hochdruck dabei, die Ausbreitung der giftigen Staude einzudämmen", so Georg Persch vom Umweltamt. "Jetzt wollen wir unsere Bemühungen erneut ausbauen."
Bislang arbeiten eine Fachfirma und ehrenamtlich Tätige bei der Eindämmung der giftigen Staude entlang der Sieg Hand in Hand. Dabei kümmert sich das Unternehmen um die naturschutzrechtlich besonders bedeutsamen Flächen in den Siegauen. Die Freiwilligen ergänzen diese Arbeiten auf den restlichen Flächen entlang der Sieg. Auch an Wegen in Erholungsschwerpunkten sorgen die Kommunen und die Bezirksregierung dafür, dass sich Fußgängerinnen und Fußgänger beziehungsweise Radlerinnen und Radler nicht an den großen Blättern der Pflanze verletzen.
Mit Beginn des Frühlings setzt das Umweltamt des Rhein-Sieg-Kreises gemeinsam mit den Kommunen Eitorf, Hennef und Windeck erstmals auf spezielle Aktionstage. So sollen weitere Ehrenamtliche für das Projekt gewonnen und die Stauden möglichst effizient bekämpft werden.
Die Aktionstage laufen jeweils parallel am 6. April 2019, am 27. April 2019 und am 11. Mai 2019 in Eitorf, Hennef und Windeck. Die Umweltbeauftragten der Kommunen weisen den verschiedenen Vereinen und Freiwilligengruppen Flächen zu. An den Aktionstagen werden die jungen Stauden jeweils ab 10 Uhr mit Spaten und anderem geeigneten Werkzeug unterirdisch abgestochen. So stirbt die Staude ab.
"Die bisherigen Anstrengungen reichten nicht aus, um das gesamte Vorkommen der Herkulesstaude zu erfassen", so Georg Persch. "Insbesondere am Oberlauf der Sieg steht die Staude teilweise flächendeckend, so dass die finanziellen Mittel der Behörden für eine Beseitigung hier nicht ausreichen". Problematisch ist vor allem, dass die Samen der Pflanzen bei Hochwasser flussabwärts gespült werden. So kann sich die Herkulesstaude weiter ausbreiten.
Der Rhein-Sieg-Kreis und die betroffenen Kommunen hoffen nun auf tatkräftige ehrenamtliche Mithilfe, um die behördlichen Anstrengungen zu unterstützen.
Die Bekämpfung der Herkulesstaude im Rhein-Sieg-Kreis wird nach einem mit dem Umweltministerium NRW und der Bezirksregierung Köln abgestimmten Konzept durchgeführt.
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den Kommunen
» Gemeinde Eitorf: Josef Freiburg (Tel.: 02243-89156) E-Mail: josef-matthias.freiburg@eitorf.de
» Stadt Hennef: Johannes Oppermann (Tel.: 02242-888314) E-Mail: j.oppermann@hennef.de
» Stadt Lohmar: Dr. Manuela Giannetti (Tel.: 02206-2143) E-Mail: manuela.giannetti@t-online.de
» Stadt Sankt Augustin: Birgit Dannefelser (Tel.: 02241-243426) E-Mail: birgit.dannefelser@sankt-augustin.de
» Stadt Siegburg: Thomas Schmitz (Tel.: 02241-102350) E-Mail: thomas.schmitz@siegburg.de
» Stadt Troisdorf: Dr. Hans-Bernd Bendl (Tel.: 02241-900710) E-Mail: bendlh@troisdorf.de
» Gemeinde Windeck: Mark Fröhling (Tel.: 02292-601160) E-Mail: mark.froehling@gemeinde-windeck.de
Herkulesstaude
Die Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum) stammt aus dem Westkaukasus und kommt seit Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland vor. Die Pflanze wurde wegen ihrer imposanten Erscheinung in Gärten kultiviert und wegen des Blütenreichtums als Trachtpflanze für die Bienenweide von Imkern empfohlen.
Die Herkulesstaude ist eine zwei- bis fünfjährige Staude; das heißt, nach der Keimung im Frühjahr bildet sie eine Blattrosette, im zweiten, spätestens im fünften Jahr bildet sie Blüten und stirbt nach der Samenreife ab. Eine Pflanze bildet durchschnittlich 20.000 (bis zu über 100.000!) Samen, die mehrere Jahre keimfähig sind. Im Überschwemmungsbereich von Fließgewässern werden die schwimmfähigen Samen durch das Wasser verbreitet.
Der Saft aller Pflanzenteile enthält photosensibilisierende Substanzen (sog. Furocumarine), die in Verbindung mit Sonnenlicht (UV-Strahlung) zu schweren, verbrennungsähnlichen Schäden der Haut führen können. Bei Arbeiten an der HHerkulesstaude ist daher unbedingt auf eine vollständige Bedeckung der Haut zu achten, außerdem sind Handschuhe und Schutzbrille zu tragen. Sollte der Pflanzensaft dennoch auf die Haut gelangen, muss er sofort mit viel Wasser und Seife abgewaschen werden. Die betroffene Hautpartie soll für mindestens 48 Stunden nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt und in der Folgezeit mit Sonnencreme geschützt werden.